Zu wenig Platz Kein Kreuzfahrtschiff-Anleger in Bad Godesberg

BAD GODESBERG · Die FDP wagte den Vorstoß, nun ist das Prüfergebnis der Stadt da: In Bad Godesberg wird es vorerst keine Anleger für Kreuzfahrtschiffe geben. Der Rheinuferabschnitt in Plittersdorf ist zu kurz, so die Stadt. Sie sieht auch Konflikte mit dem Fährbetrieb.

 Hier sollen, geht es nach der FDP, Kreuzfahrtschiffe anlegen. Der Abschnitt an der Bastei ist allerdings zu kurz.

Hier sollen, geht es nach der FDP, Kreuzfahrtschiffe anlegen. Der Abschnitt an der Bastei ist allerdings zu kurz.

Foto: Bernd Linnarz

Der einzige Steiger, der überhaupt infrage käme, wäre der der Köln Düsseldorfer Rheinschifffahrt (KD) an der Rheinallee, so die Verwaltung. Dort dürfen Kabinenschiffe bis 110 Meter anlegen – moderne Flusskreuzfahrtschiffe aber seien 135 Meter lang. Damit sei der KD-Steiger „nur bedingt als Ergänzungsliegeplatz geeignet“. Weitere Optionen gibt es am Bad Godesberger Rheinufer zwischen Plittersdorf und Mehlem nicht. Die übrigen Anlegestellen liegen entweder zu dicht beieinander oder sind nicht „für Schiffe dieser Größe ausgelegt“.

Doch auch an der Rheinallee gibt es laut Stadt noch weitere Probleme: Würden die Flusskreuzfahrtschiffe im Schatten der Bastei halt machen, würde deren Heck in den Rampenbereich der Niederdollendorfer Fähre ragen. Dies könne „zu Konflikten mit dem Fährbetrieb führen“. Probleme gebe es in diesem Fall auch an der nächsten rheinaufwärts gelegenen Anlegestelle der Siebengebirgsschifffahrt (PSS). Diese sei dann temporär nur noch eingeschränkt nutzbar. „Die KD vermietet den Steiger jedoch an längenmäßig zulässige Kabinenschiffe, insbesondere für das Anlegen über Nacht“, so die Verwaltung.

Auch der KD-Vorstand lehnt den politischen Vorstoß ab. In Königswinter, quasi gegenüber, befänden sich zwei Anleger für 135 Meter sowie einer für 110 Meter lange Schiffe. „Eine weitere Landebrücke könnte dort in Kürze entstehen.“ Der Bedarf für Bad Godesberg sei also „eher gering“. Außerdem sei es schwierig, mit dem Bus zum Rheinufer zu gelangen. Daher sei der Standort an der Rheinallee derzeit eher B-Lage.

Die geringe Wassertiefe entlang des Bad Godesberger Rheinufers führt der Vorstand der Bonner Personenschifffahrt an. Denn: Würde eine neue Anlegestelle installiert, müsste die Fahrrinne regelmäßig ausgekoffert werden. Dies sei sehr teuer, so der Vorstand. Und verweist ebenfalls auf die schlechte Erreichbarkeit des Rheinufers mit Bus oder Lkw, mit denen die Schiffe beliefert werden. Das Fazit: „Eine Investition in eine weitere Anlegestelle in Bad Godesberg schließt die BPS zur Zeit ebenfalls aus.“

Derzeit liegen auf Godesberger Gebiet folgende Anlegestellen: auf Höhe der Hofstraße ein Anleger der PSS, am Leserpark einer der BPS, am Panoramaplatz einer der KD und einer der PSS, in der Austraße und der Siegfriedstraße jeweils einer der PSS.

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