Prozess in Bonn Junger Raser drohte mit Pistole

Bonn · In Wild-West-Manier hatte sich ein Bad Godesberger im Straßenverkehr aufgeführt, der sich jetzt vor dem Jugendgericht verantworten musste.

Der 18-Jährige raste nicht nur mit dem Mercedes seines Vaters durch eine Tempo 30 Zone. Als er von einem Fußgänger, der mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern unterwegs war, per Handzeichen aufgefordert wurde, langsamer zu werden, rastete der junge Mann aus.

Er legte eine Vollbremsung hin und fragte den Fußgänger, was er von ihm wolle. Als der Anwalt den Autofahrer aufforderte, langsamer zu fahren, sprang der 18-Jährige aus dem Wagen und zielte über das Autodach mit einer silbernen Pistole auf den 42-Jährigen.

Als der entgegnete, dass er mit seinem Handy die Polizei rufe, fuhr der Angeklagte davon. Er wurde von Beamten zwar kurz darauf auf dem Schulhof des Konrad-Adenauer-Gymnasiums entdeckt, von der Pistole fehlte allerdings jede Spur.

Vor Gericht bestritt der 18-Jährige, den Fußgänger mit einer Pistole bedroht zu haben. Damit kam er bei Jugendrichterin Tanja Moll jedoch nicht durch. Aufgrund der Zeugenaussagen stand für sie fest, dass eine Pistole im Spiel war. Die Richterin machte dem 18-Jährigen klar, dass so eine Aktion "kein Spaß" ist.

Wegen der Bedrohung muss er nun eine Woche Dauerarrest absitzen. Im nächsten Jahr wird er ein zweites Mal auf der Anklagebank Platz nehmen müssen: Er soll an einem gemeinschaftlichen gewalttätigen Übergriff auf einen jungen Mann am Rosenmontag vor der Godesberger Stadthalle beteiligt gewesen sein.

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