Paul-Klee-Schule im Bad Godesberg Immer neue Herausforderungen

VILLENVIERTEL · Im Mittelpunkt standen natürlich die Mädchen und Jungen. Und die ehrwürdige Rotbuche im Pausenhof. Um sie herum spielt sich seit Jahrzehnten das Leben der Kinder in der Paul-Klee-Schule ab - so auch am Samstag bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Schulgebäudes.

 Freuen sich mit den Kindern, Eltern und Lehrern über den 50. Geburtstag der Paul-Klee-Schule: Schulleiterin Petra Römer und Pfarrer Norbert Waschk von der Erlöser-Kirchengemeinde.

Freuen sich mit den Kindern, Eltern und Lehrern über den 50. Geburtstag der Paul-Klee-Schule: Schulleiterin Petra Römer und Pfarrer Norbert Waschk von der Erlöser-Kirchengemeinde.

Foto: Ronald Friese

Vielen ist die Schule noch als Rheinalleeschule bekannt. Der Vorderbau, ein Prachtbau, entstand 1863 und diente als Knabenpensionat. Seine stattliche Fassade erhielt er 1910.

1949 zog die damals einzige evangelische Volksschule Godesbergs mit 800 Schulkindern, die in Vormittags- und Nachmittagsschichten unterrichtet wurden, von der Bachstraße in die Rheinallee 26 ein. Erst 1964 wurde dem Drängen von Lehrern und Eltern nachgegeben, die den desolaten Gebäude- und den katastrophalen Toilettenzustand beklagten, und der Bau eines modernen Schulgebäudes im rückwärtigen Gelände genehmigt.

Die evangelische Kirchengemeinde zog sich dann 1970 von der Trägerschaft zurück, die dann von der Stadt übernommen wurde. 1999 beantragte die damalige Gemeinschaftsschule an der Rheinallee ihre Umbenennung in Paul-Klee-Schule.

Und nun feierten die gegenwärtig rund 200 Schüler ganz im Sinne des Namensgebers, des Künstlers Paul Klee, mit einem Theaterstück, in dem es um Farben ging, um den Kampf und den Sieg des Bunten über das Graue. Diese Buntheit kam auch zu Beginn der Feier zum Ausdruck, als zwölf Schüler die Gäste in ihren jeweiligen Muttersprachen willkommen hießen, zuletzt auch in Deutsch. Auch das Buffet spiegelte die Internationalität der Elternschaft wider.

Unter dem Motto "Für jeden Po ein schönes Klo" hatten sich jüngst Lehrer und Eltern für die Sanierung der in die Jahre gekommenen Toiletten eingesetzt und 20.000 Euro gesammelt. Am Ende bekamen sie die Zusage für eine außerplanmäßige Sanierung, woran Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch erinnerte. Die feierliche Eröffnung der Toiletten, in Rot für die Mädchen und Grün für die Jungen, war der Höhepunkt des Nachmittags.

Ende des vergangenen Jahrhunderts wagte die Schule ein neues pädagogisches Konzept: die Umstellung in jahrgangsübergreifende Klassen. Schüler der vier Grundschuljahre sitzen gemeinsam in einem Klassenraum und werden von einem Lehrer unterrichtet. "Ich war von Beginn an von dieser Unterrichtsform überzeugt. Sie hat sich absolut bewährt", sagte Ute Niesewand, die damals die Umstellung als Leiterin der ersten, noch von Eltern getragenen Übermittagsbetreuung begleitete. Inzwischen besuchen 120 Schüler die offene Ganztagsschule bis 16.30 Uhr. 40 werden in Kurzzeitgruppen bis 14 Uhr betreut.

Die Schule muss sich heute neuen Herausforderungen wie etwa Inklusion und Integration stellen. Zehn Flüchtlingskinder sind in diesem Schuljahr dazugestoßen. Darunter Tim und Rwaim Mohamad, neunjährige Zwillinge. Im Februar war die Familie aus Damaskus gekommen. Die evangelische Kirchengemeinde hatte sie in einer Wohnung im Axenfeldhaus aufgenommen. Die Eltern, beide Landschaftsingenieure, lernen Deutsch und können sich bereits gut verständigen. Ihr Wunsch ist, dass die Kinder später aufs Gymnasium gehen und Abitur machen.

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