Müll in Godesberg Immer Ärger mit den Containern

BAD GODESBERG · Wenn es in Bad Godesberg etwas in scheinbar ausreichendem Maße gibt, dann sind das Container für Altglas und Papier. Doch trotz ihrer großen Zahl gibt es immer wieder Verdruss, nämlich wenn sie überquellen: Leere Flaschen, Kartons und anderer Abfall verschandeln dann zum Leidwesen der Anwohner die Umgebung.

 Am Panoramapark oberhalb der Bastei gesellen sich Müllcontainer zur schönen Aussicht auf den Petersberg.

Am Panoramapark oberhalb der Bastei gesellen sich Müllcontainer zur schönen Aussicht auf den Petersberg.

Foto: Ronald Friese

Wer als Bürger die Zustände an den Containern beklagt, der lernt, dass es bei der Lösung des Problems oftmals nicht mit einem Anruf getan ist.

Ein Beispiel: Anwohner der Margareten-straße in Friesdorf warteten mehr als vier Wochen lang auf die Leerung des Glascontainers in ihrer Straße. Normalerweise kommt alle zwei Wochen ein Leerungsfahrzeug. Direkt daneben befindet sich ein Sportzentrum, Kinder laufen oft vorbei, Spaziergänger und Radfahrer mussten schon bald ausweichen oder absteigen.

Anrufe bei der Behörde für Stadtsauberkeit, "bonnorange", brachten zunächst keinen Erfolg. Auch auf Nachfrage des GA zu den Gründen des Ausfalls gibt es keine endgültige Antwort. bonnorange sei für die Glascontainerleerung gar nicht zuständig, denn diese würden privatwirtschaftlich geleert, heißt es. So war im konkreten Zeitraum die Firma Schönmackers für die Leerung des besagten Containers zuständig.

Ein Mitarbeiter, der zunächst noch auf die Firma Remondis verweist, ist tags darauf wegen Krankheit nicht mehr zu sprechen. Remondis indes ist erst seit dem 1. Juni für die Glascontainerleerung verantwortlich und kann zu vorher getätigten Leerungen nichts sagen. Allgemein aber teilt das Unternehmen mit, dass Ausfälle meist mit einem defekten Fahrzeug oder Krankheitsfällen zu erklären seien.

Es zeigt sich: An einem Fall sind meist mehrere Akteure beteiligt, die sich untereinander abstimmen und erreichen müssen - und das kann dauern. Die Altglasbehälter in der Margaretenstraße sind übrigens inzwischen geleert worden. Die Gründe für den einmaligen Ausfall bleiben im Dunkeln.

Auf Unverständnis trifft bei manchen Anwohnern vor allem die Platzierung der Glas- und Altpapiercontainer. Konkret genannt wurde zum Beispiel im Zuge des jüngsten GA-Dialoges der Panoramaplatz an der Bastei in Rüngsdorf. "Direkt am Rhein gelegen ein schöner Platz, wären da nicht die Müllcontainer an dieser Stelle", so meinte ein Bürger. "Natürlich wird sich bemüht, die Container eben nicht an solchen Stellen aufzustellen", sagt eine Pressesprecherin von "bonnorange". "Jedoch liegt der Platzierung ein sehr ausgefeilter und langer Katalog zugrunde, in dem alle Gründe und Vorgaben dafür aufgelistet sind, und die berücksichtigt werden müssen."

Das Hauptkriterium ist die Erreichbarkeit. Hier gehe es nicht nur um Autofahrer, die ihr Glas oder Altpapier mit dem Auto bis vor den Container fahren möchten, sondern auch um Fußgänger und vor allem Gehbehinderte, die ohne Mühen an die Abfallstationen gelangen sollten. Dann müsse eine Balance zwischen einer flächendeckenden Verteilung und einer gleichzeitigen Fernhaltung von sensiblen Bereichen, wie zum Beispiel Krankenhäusern, gefunden werden.

Außerdem darf der Verkehr nicht behindert werden, der Container darf nur auf städtischem Eigentum stehen, und es muss genug Platz vorhanden sein, damit die Container geleert werden können.

Neben all diesen Hauptfaktoren hat auch die Bevölkerungsdichte etwas damit zu tun, dass vielerorts das Gefühl entsteht, Container würden teilweise sehr weit oder sehr nah voneinander entfernt stehen. Denn wo viele Menschen wohnen, entsteht schneller mehr Abfall - und mehr Entsorgungsmöglichkeiten müssen platziert werden.

Umgekehrt ergibt es in einem dünn besiedelten Gebiet keinen Sinn, mehrere Stationen im Abstand von wenigen Metern zueinander zu platzieren. "Das Angebot muss ja da sein", sagt die Pressesprecherin weiter. "Natürlich ist die Aufstellung eine hoch sensible Geschichte. Doch die Standorte der Container haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr bewährt, und werden eigentlich nur noch geändert, wenn es sich durch eine Baustelle oder ähnliches nicht vermeiden lässt", ergänzt sie.

Jedoch stehe es natürlich jedem Bürger frei sich mit dem Unternehmen in Verbindung zu setzten, sollte ihm ein Standort als sehr unpassend erscheinen. "Wir bestimmen diese Standorte gemeinsam mit dem jeweiligen Abholungsunternehmen und würden uns dann mit denen in Verbindung setzen", so die Sprecherin. Dass das keine leeren Versprechen sind, zeigt sich an Beispielen aus der jüngsten Vergangenheit: In Lannesdorf wurde eine Containergruppe entfernt, die praktisch in Sichtweite zu einer anderen stand. Auf die Beschwerde von Anwohnern wurde daraufhin reagiert.

Auch für sonstige Fragen und Beschwerden sei "bonnorange" stets offen und gebe die Anregungen in jedem Fall an die Auftragsunternehmen weiter.

Apropos: Die Altpapiercontainer leert "bonnorange" selbst, und zwar nach einem Bedarfsplan, der ständig aktualisiert wird. Dieser richtet sich nach dem Bedarf der jeweiligen Anwohner. Neben diesen öffentlichen Containern gibt es natürlich auch die Abholung der Blauen Tonne sowie der Bündelsammlung, die etwa einmal im Monat erfolgt.

Infos zum Müll:

Allgemeine Infos zur Müllentsorgung und Stadtreinigung gibt "bonnorange" unter www.bonnorange.de und Telefon 0228/772588 sowie 775577. Weitere Informationen zu Altglascontainern und der Gelben Tonne gibt die Firma Remondis unter www.remondis.de oder Telefon 02306/1060.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort