Großer Schaden an Dokumenten Im Godesberger Rathaus verschimmelten Akten

Bonn · Die Dokumente des Kulturamts werden nun durch eine Fachfirma aufwendig aufgearbeitet. Kosten: 18.000 Euro. Die Akten seien „zweifelsfrei archivwürdig und von daher zwingend aufzubewahren.

 Das Rathaus in Bad Godesberg.

Das Rathaus in Bad Godesberg.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

Im Finanzausschuss der Stadt kam es kürzlich heraus: In einem Gewölbekeller des Bad Godesberger Rathauses sind über Jahre Akten verschimmelt. Als eine große Anzahl von Stehordnern ins Stadtarchiv überführt werden sollte, musste dessen Leiter Norbert Schloßmacher feststellen, dass ein Teil von ihnen unbedingt „behandelt“, also feingesäubert werden musste. „Ja, bei den von Godesberg ins Stadtarchiv überführten Papieren handelte es sich insgesamt um etwa 1000 Verwaltungsakten des Kulturamtes in Stehordnern“, bestätigt Schloßmacher dem GA.

Die Papiere stammten insbesondere aus den 1970er bis 1990er Jahren. „Sie betreffen wichtige Bereiche des Kulturlebens der Bundeshauptstadt, unter anderem die Beethovenfeste, die Bonner Sommer und Städtepartnerschaften“, so der Stadtarchiv-Chef. Die Akten seien insgesamt „zweifelsfrei archivwürdig und von daher zwingend aufzubewahren“. Ein Teil der Ordner wies nun besagten Schimmelbefall auf, sodass sie nicht ohne Behandlung an das Stadtarchiv übergeben werden konnten.

Inaktivierung der Schimmelsporen

Die Unterlagen werden derzeit bei einer renommierten Fachfirma in Trier behandelt, erläutert Schloßmacher das Prozedere. „Die Kosten der Aufarbeitung werden sich insgesamt auf rund 18 000 Euro belaufen.“ Die Leistung umfasse den Transport, die Einlagerung, „die Vakuumierung zwecks Inaktivierung der Schimmelsporen“, die Entfernung von Metall, die Feinsäuberung und die Umverpackung. Danach stünden die Akten wieder zur Benutzung im Stadtarchiv zur Verfügung.

Die Frage, ob in besagtem Kellergewölbe unter dem Bad Godesberger Rathaus noch weitere Akten in Gefahr stünden, Schaden zu nehmen, verneint Schloßmacher: „Dort sind keine Akten mehr.“ Zu dieser Situation sei es gekommen, weil das Klima im Gewölbekeller eben die Schimmelentstehung begünstigt habe. Soweit es dem Stadtarchiv bekannt sei, bestehe diese Gefahr an den Lagerstätten der übrigen Rathäuser in Bonn nicht.

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