Verschmutzung von Grünflächen Hundekot ist ein Ärgernis

Bad Godesberg · Seit einem Jahr gibt es Hundekotbeutel nicht mehr gratis von der Stadt Bonn. Abfallbetrieb Bonnorange ruft Halter zur gegenseitigen Kontrolle auf.

 Mit einem sogenannten Hundekotbeutel heben Hundebesitzer das "Geschäft" ihres Liebelings auf. Kostenlos gibt es die Plastiktüten in Bonn nicht mehr.

Mit einem sogenannten Hundekotbeutel heben Hundebesitzer das "Geschäft" ihres Liebelings auf. Kostenlos gibt es die Plastiktüten in Bonn nicht mehr.

Foto: dpa

Mehrere Teilnehmer berichteten kürzlich im Rahmen der so genannten „Herzenssprechstunde“ des Generationennetzwerkes über vermehrten Hundekot auf Godesberger Straßen. Als Grund wurde unter anderem vermutet, dass die Stadt keine Hundekotbeutel mehr anbietet. Weil der Stadt das Geld fehlt, gibt es in Bonn auf Beschluss des Rates seit einem Jahr keine kostenlosen Plastikbeutel mehr, um Hundekot aufzusammeln und in Mülleimern zu entsorgen.

Der Stadt Bonn ist nichts über ein vermehrtes Aufkommen bekannt. „Das Amt für Stadtgrün kann nicht bestätigen, dass Hundekot auf Grünflächen häufiger zu finden ist, seit es die Beutel nicht mehr gibt. Die Leute bringen häufiger eigene Beutel mit. So sind die Rückmeldungen von den Mitarbeitern, die in den Stadtbezirken eingesetzt sind“, sagt Stefanie Zießnitz vom Presseamt.

Wer Hundekot einfach liegen lässt, riskiert Strafen. Nach Angaben des städtischen Ordnungsdienstes gibt es erst einmal ein Verwarnungsgeld in Höhe von 35 Euro, wenn jemand erwischt wird. Denn es handele sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit. Im Wiederholungsfall werde es erhöht.

„Allerdings werden nur wenige Hundehalter direkt vor Ort erwischt. Es haben sich lediglich bei der Leitstelle des Stadtordnungsdienstes die Nachfragen gehäuft, warum es die Hundekotbeutel nicht mehr gibt“, so Zießnitz. Die Einsparsumme für die Stadt betrug 15.000 Euro – Geld, das für rund 1,5 Millionen Beutel für die Hinterlassenschaften der Vierbeiner verwendet wurde.

Zurzeit gibt es in Bonn rund 8400 Hunde – Tendenz steigend, wie der Stadtreinigungsbetrieb Bonnorange auf seiner Internetseite vermeldet. „Mit der ständig wachsenden Zahl der Hunde wächst das Problem der Verschmutzung von Straßen, Gehwegen, Anlagen und sogar Kinderspielplätzen durch Hundekot.

Die Gleichgültigkeit oder gar Rücksichtslosigkeit der Hundehalter, die ihre Tiere ausgerechnet an Orten ihr Geschäft verrichten lassen, die von Menschen aufgesucht werden, häufig auch, um dort Freizeit und Erholung zu suchen, belästigt nicht nur die Bürger. Vielmehr stellen die Hundefäkalien auch eine erhebliche Infektionsquelle – in besonderem Maße für Kinder – dar“, heißt es.

Nach der Straßenordnung haben Hundehalter unter anderem dafür zu sorgen, dass ihre Hunde die Gehwege und die U-Bahn-Anlagen nicht beschmutzen. Sollte dennoch ein „Malheur“ passieren, sind Verunreinigungen unverzüglich zu beseitigen. Reinigungssets sind in Drogerien und Tierfachhandlungen erhältlich.

„Der verantwortungsbewusste Hundehalter hat so ein kleines Set immer bei sich. Befüllte Reinigungssets können Sie in den nächsten Abfallbehälter oder in Ihre Restmülltonne werfen“, lautet der Tipp bei Bonnorange. Und: „Eine Bitte an die Hundehalter, die sich richtig verhalten: Sprechen Sie mit anderen, die nicht so verantwortungsbewusst handeln.“

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