Bruce Kapusta spielt in der Christuskirche Humor und Musik harmonieren

Plittersdorf · Kölsche Geschichten und weihnachtliche Lieder können eine äußerst starke Kombination sein. Lachen und Besinnlichkeit, was will man mehr.

 Bot ein sehr differenziertes Konzert: Bruce Kapusta.

Bot ein sehr differenziertes Konzert: Bruce Kapusta.

Foto: Kölsch

Mit diesem Ansatz hat nun der aus dem Karneval bestens bekannte "Clown mit der Trompete" Bruce Kapusta am Sonntag ein Konzert in der Christuskirche gegeben. Begleitet von Geigerin Chizuko Takahasi und der Erzählerin Annemarie Lorenz setzte er auf die bewährte Mischung aus Humor und Musik. Und auf Playback. Leider.

Der doppelte Zweck des Konzerts ist zweifelsfrei aller Ehren wert: Zum einen soll die Gemeinde mal für eine Stunde abschalten können, zum anderen soll um Spenden für die sanierungsbedürftige Orgel gebeten werden, die mit etwas Glück in zwei Jahren in neuem Glanz erstrahlen soll. Und Kapusta schien dafür genau der Richtige zu sein.

Der 41-Jährige hatte beliebte Klassiker und rheinische Varianten zusammengesucht, den "Kleinen Trommlerjungen" ebenso wie "Höösch fällt d'r Schnie" ins Repertoire aufgenommen. Die dafür eingesetzten Pop-Rhythmen, Orgel-Akkorde und sogar Gesang vom Band hätten aber weitaus geschickter und reduzierter eingesetzt werden können, um das Spiel der Instrumentalisten besser zur Geltung zu bringen.

Denn da etwa die einzelne Geige dank der Technik wie ein ganzes Streicherensemble klang, ging sie in selbigem mitunter verloren. Schade - ein bisschen mehr Vertrauen in die Solo-Qualitäten der Musiker wäre hilfreich gewesen, zumal Kapusta nach ein paar Minuten der Eingewöhnung ein sehr differenziertes Konzert bot und sich nicht nur mit seinem Parade-Instrument präsentierte, sondern sich auch ans Mikrofon wagte.

Ebenso übrigens wie der erst im letzten Drittel als Gast hinzukommende Tenor Mario Taghadossi, der unter anderem mit "White Christmas" und einem mit dem Publikum gesungenen "Leise rieselt der Schnee" für Begeisterung sorgte. Abgerundet wurde die Veranstaltung schließlich durch Annemarie Lorenz. Ihre Geschichten über den Nikolaus spielenden Onkel Peter oder - besonders bezaubernd - über die Erschaffung der Mutter waren bodenständig, ehrlich, authentisch. Sie berührten, gingen unter die Haut. Und kamen ohne Playbacks aus.

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