Wohnen mit Siebengebirgsblick Haus der Frauenhilfe in Lannesdorf wird umgebaut

Lannesdorf · Der Startschuss für den Umbau des Hauses der evangelischen Frauenhilfe im Rheinland an der Ellesdorfer Straße zum „Wohnen mit Service“ fällt im Herbst.

 Das Haus der evangelischen Frauenhilfe wird ab September für acht Millionen Euro umgebaut.

Das Haus der evangelischen Frauenhilfe wird ab September für acht Millionen Euro umgebaut.

Foto: Barbara Frommann

„Wir haben noch keine Baugenehmigung, aber ich gehe davon aus, dass wir im September mit den Bauarbeiten beginnen können“, erklärte Pfarrerin und Geschäftsführerin Dagmar Müller am Montag in der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Bonn-Sieg/Rhein-Voreifel im Haus der Evangelischen Kirche in Bonn.

Wie berichtet, wird das Haus aus den 1950er Jahren bis Ende 2018 umgebaut, um insgesamt 62 barrierefreie Apartments für ältere Frauen zu schaffen. Die Wohnungen, auf drei Etagen verteilt, werden zwischen 45 und 75 Quadratmeter groß sein und mit Balkonen versehen sein. Auf dem neuen Staffelgeschoss wird es außerdem eine Dachterrasse mit Blick aufs Siebengebirge geben. „Das wird ein sehr schönes Haus“, versprach Müller den Frauen bei der Mitgliederversammlung.

Das soll auch für den Außenbereich gelten, wo man in unmittelbarer Nachbarschaft zum evangelischen Ernst-Stoltenhoff-Altenheim neue Grünanlagen und einen Sinnesgarten anlegen will. „Dort sollen für die neuen Bewohner Möglichkeiten für längere Spaziergänge geschaffen werden“, so Müller. Weitere Synergieeffekte durch die Nachbarschaft zum Altenheim entstünden zum Beispiel dadurch, dass die neuen Bewohner im Restaurant des Stoltenhoff-Hauses essen könnten.

Müller machte bei der Gelegenheit noch einmal klar, dass es sich bei dem Projekt nicht um „Betreutes Wohnen“ handele, sondern um „Wohnen mit Service“: „Wir bieten keine Pflege an, aber Unterstützung, wie zum Beispiel die Vermittlung von Hilfe in verschiedenen Lebenslagen.“ Wichtig: 70 Prozent der Apartments sind geförderter Wohnraum und liegen zurzeit bei einem Quadratmeterpreis von 6,25 Euro. Wohnungen also für Personen mit einem Wohnberechtigungsschein. „Viele Frauen haben wegen ihrer Arbeitsbiografien im Alter nur wenig Geld zur Verfügung“, meinte Müller, „und können sich eine normale Miete in Bonn nicht leisten.“ Für die restlichen 30 Prozent der Wohnungen läge der Quadratmeterpreis bei rund neun Euro. Der Umbau werde die evangelische Frauenhilfe im Rheinland acht Millionen Euro kosten, die aus Eigenkapital sowie Fördermitteln der NRW-Bank und kfw-Geldern bezahlt werden.

Kleine Kapelle im Haus

„Es wird ein Haus der Gemeinschaft mitten im Quartier“, sagte Müller. Dafür sorgten zum Beispiel das ebenfalls im Haus ansässige Quartiersmanagement und eine gewisse Infrastruktur medizinischer Anbieter im näheren Umfeld. Man wolle selbst bestimmtes Leben in Gemeinschaft ermöglichen.

„Die bevorzugte Wohnform für Menschen, die älter werden, sind die eigenen vier Wände“, sagte die Pfarrerin. Sie würden meist erst dann in die Altenpflege wechseln, wenn es gar nicht mehr anders geht. Deshalb biete sich auch die Möglichkeit, beizeiten direkt aus dem Haus der Frauenhilfe ins Altenhilfezentrum umzuziehen. Der evangelische Charakter des Hauses wird durch eine kleine Kapelle im Haus gewährleistet, wo neben wöchentlichen Andachten auch Lesungen und kleine Konzerte stattfinden sollen. Eine erste Info-Veranstaltung für Interessenten soll im Sommer stattfinden.

Interessierte können sich bereits jetzt bei der evangelischen Frauenhilfe unter der Rufnummer 0228/95 41-0 anmelden.

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