Markt in Bad Godesberg Händler auf dem Nikolausmarkt noch nicht zufrieden

Bad Godesberg · Der Start des Bad Godesberger Nikolausmarktes stellte die Händler nicht zufrieden. Auch der Wegfall des verkaufsoffenen Sonntag sorgt bei Geschäftsleuten für Enttäuschung.

 Nikolausmarkt am Abend: Laura Lehmkuhl (l.) und Tanja Theel gehören zu den Gästen an den Glühweinständen.

Nikolausmarkt am Abend: Laura Lehmkuhl (l.) und Tanja Theel gehören zu den Gästen an den Glühweinständen.

Foto: Richard Bongartz

An den Mützen und Schals liegt es nicht: Sie sind schön bunt und scheinen bequem zu tragen zu sein. Doch so wirklich reißenden Absatz finden sie noch nicht, wie es die Händlerin am Nikolausmarktstand gegenüber dem Schauspielhaus angab: „Das ist alles nicht kalkulierbar“, sagte sie. Am Ende sei das Geschäft eine Mischkalkulation. Das eher wärmere Wetter wird wohl bei ihrer Ware eine Rolle spielen, aber auch die Besucheranzahl, die jetzt mit dem zweiten Advent allerdings so langsam ansteigt.

Diese Erfahrung hat Jürgen Bruder, Vorsitzender des Vereins Bad Godesberg Stadtmarketing, schon seit Jahren gemacht. Die ersten Tage seien ruhig verlaufen, das ändere sich nun. „Jetzt kommt die Zeit, wo die Weihnachtseinkäufe zunehmen.“ Ein bisschen aus der Hand genommen, mehr Kunden anzulocken, sei die Sache allerdings dadurch, „dass uns der verkaufsoffene Sonntag genommen wurde“.

Enttäuschung über Wegfall des verkaufsoffenen Sonntags

Der war für den 16. Dezember geplant. Bruder: „Die Geschäftsleute hatten sich schon über das Zubrot gefreut, alles vorbereitet und Personal angefordert.“ Die Mitarbeiter der Läden hätten die in Aussicht gestellten Überstunden schon für einen Freizeitausgleich kalkuliert. „Das ist ein bisschen negativ, aber die Leute kommen trotzdem nach Bad Godesberg“, so der Vorsitzende. Sie könnten sich indes nur ihre Nasen an den Schaufenstern platt drücken. Auch bei kritischen Tönen von Händlern bleibt Bruder gelassen. Erst am Ende werde Bilanz gezogen. „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“, zitierte er Altkanzler Helmut Kohl.

Als bislang „annehmbar“ bezeichnete Theo Hardt das Geschäft. „Es steigert sich.“ Seine Familie steht mit einem Getränkestand, Imbiss und der Fischbude auf dem Theaterplatz. Gerade Letztere werde sehr gut angenommen. Schon nach ein paar Tagen haben Dietmar Thieme und seine Frau Annelore ihre beiden Ständer miteinander vertauscht: Am Rand vor der Sparkasse und Metzgerei fiel die Bratwurstkutsche nicht so sehr auf. Ihre nagelneue Flammlachsbude steht nun da. Die beiden sind seit 18 Jahren auf dem Nikolausmarkt – also von Anfang an. Sie hätten die Erfahrung gemacht, dass die Kaufkraft der Kunden mit den Jahren gesunken sei.

Bezirksvertretung Bad Godesberg diskutierte Marktverzeichnis

Nichtsdestotrotz wird es auch im kommenden Jahr wieder einen Nikolausmarkt geben. Und vieles mehr, wie es im in der Bezirksvertretung Bad Godesberg diskutierten Marktverzeichnis steht. Auffällig ist, das im kommenden Frühjahr dicht hintereinander zwei Weinfeste geplant sind – eins vom Verein Stadtmarketing, das andere von einer Agentur in Köln. Bruder sieht da keine Konkurrenz. „Wir können damit gut leben. Uns interessiert ja, dass in Bad Godesberg was los ist, damit hier die Lichter anbleiben.“

So habe man auch nichts gegen den kleinen Weihnachtsmarkt von Ralf Reifenberg, der auch jetzt täglich auf dem Moltkeplatz geöffnet hat, das Theaterfest oder das Sommerfest der Bezirksverwaltungsstelle. In der Sitzung kritisierte der Bürger Bund Bonn, dass das Frühlingsfest Ende März (Kirmes auf der Rigal’schen Wiese) doch ruhig nur vier statt zehn Tage dauern könne. Doch hier bestimme der Markt, so Bruder. Auf dem Nikolausmarkt wünscht er sich nun für Glühwein, Punsch und bessere Stimmung mehr Kälte. „Es wäre klasse, wenn Schnee käme.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort