Zukunft des Friesdorfer Freibads Grünes Licht für die Traglufthalle

Friesdorf · Das Friesdorfer Freibad bekommt eine Traglufthalle, um das Schulschwimmen in Bad Godesberg weiter zu ermöglichen. Der Sportausschuss hat am Dienstagabend der 1,27 Millionen Euro teuren Planung mit Mehrheit zugestimmt.

Im Gladbecker Freibad ist seit 1977 die dritte Traglufthalle im Einsatz. Sie ähnelt dem im „Friesi“ geplanten Modell.

Im Gladbecker Freibad ist seit 1977 die dritte Traglufthalle im Einsatz. Sie ähnelt dem im „Friesi“ geplanten Modell.

Foto: Stadt Gladbeck

Das letzte Wort hat der Rat an diesem Donnerstag. Der Plan: Die Traglufthalle wird nicht gekauft, sondern gemietet. Der Sprungturm muss abgerissen werden. Auf separate Umkleide- und Sanitärcontainer auf der Wiese wird verzichtet, um damit 475.000 Euro einzusparen.

Als „schwieriges Projekt“ beschrieb Wolfgang Ziegert, Abteilungsleiter im städtischen Gebäudemanagement, die Errichtung einer solchen Traglufthalle, mit der man in Rüsselsheim gute Erfahrungen gemacht habe. Man müsse ein Ringfundament bauen oder alle 50 Zentimeter Spreizanker setzen. Die Wärme müsse durch Flüssiggas erzeugt werden, wozu ein Tank errichtet wird.

Durch ein Riesengebläse könne man das Innere der 8,50 Meter hohen Konstruktion dann auf 30 Grad beheizen. Die Wassertemperatur werde auf 29 Grad (Nichtschwimmer) beziehungsweise 26 Grad (Schwimmer) erhöht. Die Betriebskosten beziffert die Stadt nach ersten Prüfungen auf 120.000 Euro pro Jahr.

Doch es gibt weitere Nachteile. Durch das Gebläse sei es laut in der Halle, trotzdem sei dem Gutachter zufolge das Schulschwimmen möglich. Lehrer hatten bereits Befürchtungen geäußert, dass die Schüler sie wegen des Gebläselärms nicht mehr verstehen können.

Der Sprungturm müsse abgerissen werden, um die Halle über die Becken zu stülpen. „Wir überlegen, ihn durch einen mobilen Sprungturm zu ersetzen“, so der Ingenieur. Die Kosten seien im Gesamtpaket enthalten.

Alte Umkleiden müssen genutzt werden

Außerdem werde nur eingeschränkt Schulschwimmen in der kalten Jahreszeit möglich sein. Das liegt daran, dass auf die zweigeschossige Container-Anlage mit Umkleiden und Sanitäranlagen verzichtet wird, um die Mietkosten von 475.000 Euro für die vier Jahre zu sparen. Die Container hätten auf der Wiese aufgebaut werden müssen, wodurch ein Teil des Spielplatzes entfallen wäre.

Stattdessen müssen sich die Schüler wohl oder übel in den alten Kabinen umziehen, die die Stadt beheizen und mit der Tragluftkonstruktion durch einen „Tunnel“ verbinden will. Jedoch: „Das Umkleidegebäude ist im derzeitigen Bestand nur bedingt wintertauglich, als provisorische Übergangslösung jedoch nutzbar“, so die Stadt. Allerdings mit „gewissen Einschränkungen“ und das auch nur für jeweils eine Klasse.

Bei der Container-Lösung hätten sich zwei Schulklassen parallel umziehen können und die Wasserzeiten optimal nutzen können. Die Stadt ist aber der Meinung, dass dieses Manko durch Umverteilung der Schwimmzeiten auf die übrigen Bäder und Lehrschwimmbecken ausgeglichen werden kann.

„Für dieses Geld könnte man das Kurfürstenbad provisorisch herrichten“, begründete SPD-Sprecherin Gabi Mayer, warum ihre Fraktion das Konzept ablehnte. Ingenieur Ziegert bekräftigte im GA-Gespräch nach der Sitzung jedoch noch einmal, dass die prognostizierten Kosten von 1,5 bis zwei Millionen Euro dafür nicht aus der Luft gegriffen seien. Außerdem dauere eine solche kleine Instandsetzung zwei Jahre, was bedeutet: Den Schülern in Bad Godesberg wäre für die Übergangszeit bis zur Eröffnung des neuen Schwimmbades nicht geholfen.

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