20 Jahre Präsenz in Rüngsdorf Großes Familienfest beim Bundesamt für Naturschutz

BAD GODESBERG · "Die Perle von Muffendorf", die Knoblauchkröte und der Kaltblut-Wallach "Wilhelm" standen am Sonntag beim Familienfest im Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Mittelpunkt des Geschehens.

 Auch der Artenschutz und die Bedeutung seltener Arten...

Auch der Artenschutz und die Bedeutung seltener Arten...

Foto: Ronald Friese

Seit 20 Jahren arbeitet die Bundesoberbehörde an der Konstantinstraße in Rüngsdorf, und das war auch der Anlass für den Tag der offenen Tür. Das BfN präsentierte seine Themenvielfalt und Zuständigkeit von den Bergen bis zu den Meeren in Deutschland anhand vieler anschaulicher Projekte.

Die "Perle von Muffendorf" ist zum Beispiel eine alte Pfirsichsorte, die von der Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises gemeinsam mit alten Apfel- und Kirschsorten gezeigt wurde. Die Bio-Station pflegt im Rhein-Sieg-Kreis mehrere Hundert Hektar alter Streuobstwiesen, um den Bestand dieser alten Obstsorten sicherzustellen.

Die Knoblauchkröte ist die seltenste Froschlurchart in Nordrhein-Westfalen. Es gibt nur noch 40 Vorkommen im Bundesland. Eine davon ist im Raum Swisttal und wird ebenfalls von der Bio-Station gepflegt.

Das belgische Kaltblut "Wilhelm" wiegt 850 Kilogramm und ist ausgebildet fürs Bäumerücken im Wald. Gemeinsam mit seinem Halter Elmar Stertenbrink bildet das Kaltblut ein erfolgreiches Team, das in sensiblen Waldbereichen gefällte Bäume aus dem Forst bis an den Wegesrand zieht. Dabei kann "Wilhelm" Bäume ziehen, die deutlich schwerer als sein eigenes Körpergewicht sind.

Viele Besucher fragten, warum man nicht Traktoren oder andere Holzerntemaschinen dafür einsetzt. Die Antwort hatte Stertenbrink parat: "Pferde verdichten den Waldboden weniger als Maschinen. Das hilft den Lebewesen im Boden, zu überleben. Pferde arbeiten im Wald ökologischer und effizienter als Maschinen."

Die Internationalität des BfN wurde an einem Kaffeestand deutlich. Dort wurde Wildkaffee ausgeschenkt. "In einem Regenwald in Äthiopien ist der letzte Wildkaffeebestand dieser Erde zu finden. Das BfN hilft dabei, den Regenwald zu schützen", erklärte BfN-Pressesprecher Franz Emde dem Publikum. Für Kinder gab es ein Naturdetektive-Quiz. An 17 Stationen mussten sie Fragen beantworten oder ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.

Motiviert von BfN-Maskottchen Konstantin, einem Feldhamster, strömten mehrere Hundert Gäste über das BfN-Gelände. Fragen zum Thema Naturschutz konnten die Besucher drei Experten stellen. BfN-Präsidentin Beate Jessel, Dieter Steinwarz, Geschäftsführer der Biologischen Station, und Stadtförster Sebastian Korintenberg beantworten Fragen zur Rückkehr des Wolfs nach Deutschland, zum Naturschutz im Siebengebirge und zum Berufsbild des Försters.

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