Johannes-Kirchengemeinde Große Zeder weicht für den Anbau in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Mit Baumfällungen startet die Johannes-Kirchengemeinde die Arbeiten am Gemeindehaus. Den geplanten Anbau verteidigt sie gegen Kritik.

 Ein Arbeiter fällt die Bäume an der Johanneskirche.

Ein Arbeiter fällt die Bäume an der Johanneskirche.

Foto: Ronald Friese

Die stattliche Zeder an der Johanneskirche ist gefällt worden – und damit wurde am vergangenen Donnerstag gleichzeitig der Startschuss für den geplanten Erweiterungsbau am Matthias-Claudius-Gemeindehaus gegeben. „Wir bedauern es sehr, dass Bäume gefällt werden müssen, um unser Bauvorhaben realisieren zu können“, sagt dazu Hans-Georg Kercher als stellvertretender Presbyteriumsvorsitzender der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde. Das gelte besonders für die große Zeder, die man gerne erhalten hätte, auch wenn sie kein biblischer Baum aus dem Libanon gewesen sei, sondern ein marokkanisches Gewächs.

Es hatte in der Gemeinde Kritik an der Fällung gegeben, aber der Beschluss habe gefasst werden müssen, weil man sich nach dem Verkauf der Marienforster Kirche an die Russisch Orthodoxe Gemeinde (der GA berichtete) nun auf die verbleibenden Zentren in Pennenfeld und Heiderhof konzentrieren müsse. „Die Zeder wird jetzt ersetzt durch die Neuanpflanzung von heimischen Bäumen“, versichert Kercher.

Bei mehreren Gemeindeversammlungen sei die Anbauplanung ausführlich vom Architekten und dem Baukirchmeister öffentlich beschrieben und dann vom Presyterium beschlossen worden. Nun soll im März mit den Bauarbeiten begonnen werden. Und zwar parallel mit dem Anbau des Gemeindehauses an der Stelle der Zeder und am Kirchturm.

Alle vier Glocken sollen weiterhin läuten

„Die Kirche ist denkmalgeschützt. Und ihr Turm ist marode. Er muss nicht nur saniert, sondern auch stabilisiert werden“, erläutert Kercher. Man wolle durch die aufwendigen Maßnahmen zudem sicherstellen, dass weiterhin alle vier Glocken im Turm geläutet werden können. Der Umbau des Gemeindehauses und sein Anbau seien nötig, weil man Platz für das Gemeindebüro benötige, das derzeit noch oberhalb der Marienforster Kirche betrieben wird.

„Wir verkaufen die beiden Marienforster Häuser an die evangelische Axenfeld-Gesellschaft, räumen sie aber erst, wenn das Gemeindebüro nach Pennenfeld verlegt und Pfarrer Fincke im Ruhestand sein wird.“ Rainer Fincke wohnt derzeit noch im Pfarrhaus oberhalb der Marienforster Kirche. Kercher rechnet, dass die Bauarbeiten an der Zanderstraße in diesem Jahr beendet werden. Dann werde auch das große Holzkreuz, das die Gemeinde in einer spektakulären Aktion selbst aus der Marienforster Kirche trug (der GA berichtete), an der Johanneskirche wetterfest aufgestellt sein. „Wir setzen damit ein deutliches Erinnerungszeichen an unsere verkaufte Kirche.“

Danach gehe die Gemeinde an die Sanierung der Immanuelkirche auf dem Heiderhof, ergänzt Pfarrer Fincke. „Wir gehen jetzt in die abschließende Entwurfs- und Genehmigungsplanung und hoffen, dieses Jahr noch eine Baugenehmigung zu bekommen“, sagt der Pfarrer. 2019 wolle man mit den Arbeiten an der Immanuelkirche fertig werden. 2020 folge schließlich die Sanierung der Johanneskirche.

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