Benefiz-Modenschau Godesbürgerinnen unterstützen Jugendarbeit

Bad Godesberg · Das Frauennetzwerk "Die Godesbürgerinnen" lädt für den 9. März zur Benefiz-Modenschau auf der Godesburg ein. Der Erlös soill der Initiative GoRespekt zugutekommen, die sich seit mehr als zehn Jahren für Jugendliche in Bad Godesberg einsetzt.

 Machen sich stark für die Godesberger Jugend: (v.l.) Wolfram Kuster, Tatjana von Braun, Friederike Sträter, Dorothee von Walderdorff, Katrin Zimmer und Burkhard Sträter.

Machen sich stark für die Godesberger Jugend: (v.l.) Wolfram Kuster, Tatjana von Braun, Friederike Sträter, Dorothee von Walderdorff, Katrin Zimmer und Burkhard Sträter.

Foto: FRIESE

Es sollte ein gemütlicher Einstieg in die Herbstferien werden. Damals, im Oktober 2001. Wolfram Kuster hatte gegenüber der Alten Bahnhofstraße in einem Café Platz genommen. Ein erster Schrei, ein zweiter Schrei, ein schwer verletzter Jugendlicher am Boden sowie vorbeieilende Bürger veränderten jedoch alles. Über seine Erlebnisse berichtete der mittlerweile pensionierte Päda-Lehrer jetzt dem Frauennetzwerk „Godesbürgerinnen“ im One-World-Café. „Da war für mich klar, dass wir alle aktiv werden müssen gegen die Gewalt im Stadtbezirk“, erzählte Kuster.

Mit anderen hatte er anschließend die Initiative „GoRespekt – Godesberg gegen Gewalt“ gegründet. Und diese wiederum wollen die Godesbürgerinnen nun finanziell unterstützen. Deshalb veranstalten sie am Donnerstag, 9. März, eine Benefiz-Fashionshow auf der Godesburg. „Marion Hauck stellt uns die Burg kostenlos zur Verfügung“, betonte Tatjana von Braun vom Orga-Team. Im Restaurantbereich werden sich Verkaufsstände befinden, im Rittersaal laufen die Models – auch aus den eigenen Reihen. „Bei unserer letzten Show 2014 konnten wir anschließend dem 'Runden Tisch Flüchtlingshilfe' 6000 Euro zur Verfügung stellen“, sagte Friederike Sträter. Und die dritte Organisatorin im Bunde, Dorothee von Walderdorff, ist sicher, dass die fünfte Auflage die vorhergehenden noch toppen kann.

Wohin das Geld über GoRespekt fließen könnte, zeigte Katrin Zimmer auf. Sie ist pädagogische Leiterin des One-World-Cafés im Hansa-Haus an der Moltkestraße. Pro Tag kämen etwa 15 Jugendliche. „Hier ist ein geschützter Raum, wo sie einfach 'sein' können“, sagte Zimmer. Die meisten seien zwischen 15 und 20, manche suchten Hilfe wegen Drogen-, Beziehungs- und Schulproblemen. „Wir erreichen auch Jugendliche, die eine gewisse Vorgeschichte haben“, so die Leiterin. Allerdings hätten sich nach der brutalen Tötung von Niklas P. im vergangenen Jahr auch viele junge Leute bei ihr beschwert. Tenor: Sobald sie in einer Gruppe unterwegs seien, würden sie unter Generalverdacht gestellt.

Die Jugendlichen kochen im jetzt städtisch finanzierten Café, es gibt Ausflüge, Erste-Hilfe-Kurse, kurzum: viel für die Gemeinsamkeit. „Aber ins Café kommen zum Teil andere Jugendliche als ans One- World-Mobil, deshalb ist es auch so wichtig, dass beides weiterläuft“, wünschte sich Zimmer.

Seinerzeit hatten die Rotarier nicht nur das Wohnmobil für die Straßensozialarbeit gekauft, sondern mit weiteren Sponsoren auch eine halbe Stelle für GoRespekt finanziert, wie Professor Burkhard Sträter noch einmal Revue passieren ließ. Eine gute Nachricht hatte Sträter auch an diesem Abend im Gepäck: Die Rotarier Bonn Süd-Bad Godesberg spendeten spontan 1000 Euro für die Freizeitprojekte des One-World-Cafés.

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