"BonnKreativ"-Messe in Godesberg Glasperlen in der Flamme formen

Bad Godesberg · Die erste "BonnKreativ"-Messe lockte Bastelfreunde in die Bad Godesberger Stadthalle. Sie sahen zum Beispiel, wie im Feuer Glasperlen entstanden.

 Barbara Spieß präsentierte bei der Premiere eindrucksvoll, wie man Glasperlen dreht. Ein rote Glasperle wird mit weißen Punkten verziert. Sie ist bei der zweiten Messe auch wieder dabei.

Barbara Spieß präsentierte bei der Premiere eindrucksvoll, wie man Glasperlen dreht. Ein rote Glasperle wird mit weißen Punkten verziert. Sie ist bei der zweiten Messe auch wieder dabei.

Foto: Maximilian Mühlens (Archiv)

Im Nu hat sich das rote Glas der 1500 Grad heißen Gasflamme ergeben, ist geschmolzen. Vorsichtig ummantelt Barbara Spieß nun den oberen Teil eines Edelstahlstöckchens mit dem geschmolzenen Glas. „Zuvor habe ich den Bereich, an dem ich das Glas anbringe mit einem Trennmittel eingerieben, damit ich das Glas, wenn es wieder erhärtet ist, problemlos abbekomme“ und erklärt Spieß.

Auf der Premiere der "BonnKreativ"-Messe in der Stadthalle Bad Godesberg zeigte am Wochenende die Sankt Augustinerin, wie man Glasperlen dreht und zog dabei das Interesse eines großen Publikums auf sich.

„Immer wieder bleiben die Besucher stehen und schauen mir über die Schulter und stellen mir Fragen – das ist total toll. Ich bin zum ersten Mal auf einer Messe und freue mich über das tolle Feedback“, so Spieß.

Wenn sie eine Glasperle fertig verziert hat, steckt sie diese in ein spezielles Granulat, damit die Perle innerhalb einer halben Stunde abkühlt. Danach verarbeitet Spieß das Glas zu Ketten oder anderen Schmuckstücken weiter.

„Angefangen hat alles 2006 mit einem Workshop – ich mag Frösche sehr und habe einen Glasfrosch gesehen, sowas wollte ich auch machen“, erklärt die Glas-künstlerin. Nun gibt die 49-Jährige selber Workshops und reicht so ihre „meditative Leidenschaft“ weiter.

Auf der "BonnKreativ"-Messe konnte man aber nicht nur zusehen, sondern auch selber tätig werden. Vor allem für Kinder gab es eine Vielzahl an Workshops, wie zum Beispiel das Basteln von Garderobenhaken. Das Bastlerherz wurde auch durch die vielen Aussteller erfreut, schließlich gab es durch das große Warenangebot an Stoffen, Perlen, Stempeln, Papieren und vielem weiteren ausreichend Input für neue Bastel-Projekte. „Uns gefällt die Messe sehr, sehr gut. Wir sind heute schon das zweite Mal hier, weil es so schöne Stände gibt. Hätten wir morgen Zeit, würden wir ein drittes Mal kommen“, begeisterte sich Besucherin Ursula Kenfenheuer, die mit ihrer Tochter die Stände abklapperte.

Ein ganz besonderes Hobby präsentierten auch Heike Paulus und Iris Strelow. Die beiden Frauen sind „Scraper“, die sogenannte Scrapbooks basteln. „Das sind aufwendige Fotobücher, die wir basteln. Jedes Büchlein erzählt eine Geschichte und zeichnet sich durch die Kreativität des Scrapers aus“, erklärt Paulus. Besondere Anlässe bleiben so als besondere Erinnerung erhalten. „Ein Scraper geht nie ohne Kamera aus dem Haus. Wir fotografieren alles, anhand der Bilder erzählen wir später ja unsere Geschichte“, berichtet Iris Strelow.

Veranstalter Marvin Okken, dessen Familie die „Perlerie Bacatus“ in Bonn betreibt, ist mit der Premiere seiner BonnKreativ-Messe sehr zufrieden. „Wir hatten viele Besucher und viele tolle Aussteller aus ganz Deutschland und dem näheren Ausland. Auch die Workshops wurden super angenommen“, so Okken.

Dem GA konnte Okken auch schon den Termin für die zweite Kreativ-Messe verraten: Am 7. und 8. Januar 2017 können Bastelfreunde in der Stadthalle wieder ihrem Hobby nachgehen.

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