Lebensmittelprojekt in Godesberg Gesunde Ernährung, gesunde Kinder

MUFFENDORF · Es herrscht geschäftiges Treiben in der kleinen Küche im Pfarrzentrum Sankt Martin. Während einige Frauen damit beschäftigt sind, Hamburger zu formen, richten andere Tomaten, Gurken und Salat an, halbieren Körnerbrötchen und legen Käse bereit. Was nach einem entspannten gemeinsamen Kochevent aussieht, ist aber in Wirklichkeit viel mehr.

 Die Mütter und Erzieherinnen wollen Fertigprodukte künftig links liegen lassen.

Die Mütter und Erzieherinnen wollen Fertigprodukte künftig links liegen lassen.

Foto: Ronald Friese

Denn die Mütter und Erzieherinnen der Kindergärten Sankt Severin, Frieden Christi, Herz Jesu, Albertus Magnus und Sankt Martin nehmen an einem Projekt in Kooperation mit der Sarah-Wiener-Stiftung teil. Das Motto: "Für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen".

"Wir versuchen, Kinder und Erwachsene für gesunde Ernährung zu sensibilisieren", sagt Kerstin Ahrens, die die Weiterbildung durchführt. Es gehe darum zu zeigen, dass "man Essen auch selbst herstellen kann, dass man aus unverarbeiteten Lebensmitteln etwas Leckers kochen kann". Das sei besonders wichtig, da in vielen Familien zu Fertigprodukten gegriffen werde.

Hinzukomme, dass Mütter und Erzieherinnen ins Gespräch kommen und sich "ihrer Vorbildfunktion in Bezug auf das Essen bewusst werden sollen". Ziel innerhalb der Gemeinde sei es außerdem, sich für fairen Handel zu sensibilisieren, fügt Beatrix Bullmann-Roth, Leiterin der Kita Sankt Severin, hinzu.

Um das zu erreichen, beschäftigte sich die kleine Gruppe anderthalb Tage lang mit dem Thema "Lebensmittel", und das nicht nur in der Praxis, sondern auch in theoretischen Modulen. Unter anderem ging es um den Zuckeranteil in Lebensmitteln.

So waren einige Teilnehmerin erstaunt, dass in manchem 250-Gramm-Fruchtjoghurt elf Würfel Zucker enthalten sind. "Ich werde mir in Zukunft gut überlegen, ob ich nicht vielleicht zum Naturjoghurt greife", so eine Teilnehmerin.

Das Gelernte soll in den Einrichtungen nun regelmäßig umgesetzt werden. Für Kontinuität ist gesorgt, denn die Finanzierung der Lebensmittel ist laut Bullmann-Roth gesichert - und zwar durch das Preisgeld des Anton-Roesen-Preises 2012 des Diözesanrats im Erzbistum, den der Sachausschuss Schöpfung und Umwelt des Pfarrgemeinderates von Sankt Martin und Sankt Severin erhalten hat.

Die Mitglieder um den Vorsitzenden Thomas Großmann, der auch den Kontakt zur Sarah-Wiener-Stiftung hergestellt hat, haben sich dazu entschieden, einen großen Teil des Preises in das Projekt zu investieren.

Die Kurse sind ein Baustein der 2007 gegründeten Sarah-Wiener-Stiftung. Sie werden bundesweit mit mehr als 500 Partnereinrichtungen durchgeführt, sagt Ahrens. Das sind hauptsächlich Grundschulen und Kindergärten, aber auch Freizeiteinrichtungen und Erziehungsfachschulen. Da Köchin Sarah Wiener aus Österreich stammt, gibt es dort mittlerweile auch Angebote. Jährlich werden so rund 8000 Kinder erreicht.

Hamburger ganz gesund:
Zutaten für eine Portion: 70 Gramm Rinderhackfleisch, 1 Scheibe Zwiebel, 2 Scheiben Tomate, drei Scheiben Gewürzgurke, 1 Blatt Salat, 1 Vollkornbrötchen, 1 Scheibe Käse, Senf, Ketchup, Mayonnaise, Salz, Pfeffer, 1 EL Rapsöl.

Zubereitung: Den Ofen auf höchster Stufe vorheizen. Die Zwiebel schälen und hacken oder in Scheiben schneiden. Tomaten und Gewürzgurken in dünne Scheiben schneiden, alles beiseite stellen. Salatblatt abwaschen und abtropfen lassen. Hackfleisch salzen und pfeffern, durchkneten und 1 flache Burger-Scheibe formen. Burgerfleisch auf dem Gitterrost mit dem Backblech darunter auf mittlerer Schiene in den Backofen schieben. Auf das Backblech etwas kaltes Wasser gießen, sonst entsteht heftiger Qualm. Kurz vor dem Grillende die Käsescheibe auf die Burger-Scheibe legen und schmelzen lassen, das Brötchen halbieren und kurz im Ofen toasten. Das Fleisch ist nach etwa 12 Minuten gar. Das Brötchen nach Belieben belegen.

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