Marodes Schulgebäude in Pennenfeld Sanierung der Gertrud-Bäumer-Realschule steht seit zwei Jahren aus

Pennenfeld · Vor zwei Jahren sollte die Gertrud-Bäumer-Realschule neue Fenster, Dächer und mehr Platz für Lehrer erhalten. Passiert ist bislang noch nicht viel.

 Ersatz-Hausmeister Manfred Zurheiden (v.l.), Sebastian Hoermann vom Schulamt und SGB-Chef Lutz Heide gucken die Einfachverglasung an.

Ersatz-Hausmeister Manfred Zurheiden (v.l.), Sebastian Hoermann vom Schulamt und SGB-Chef Lutz Heide gucken die Einfachverglasung an.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Stadt Bonn sind Schüler, Lehrer und Eltern der Gertrud-Bäumer-Schule für vieles dankbar. Zum Beispiel 38 internetfähige Arbeitsplätze, zwölf interaktive Tafeln oder auch den relativ neuen Gebäudetrakt D, barrierefrei und mit Mensa. Doch ganz genau hinsehen sollte man in manchen  anderen Räumen nicht, wie ein Insider dem GA mitteilte. Einfachverglasung, verfaulte Fensterrahmen, Schimmel – der kommt und geht, zu wenig Platz, all das lasse sich eben auch finden.

Die Schulgemeinschaft, das ließ Pflegschaftsvorsitzender Gregor Lenz auf Anfrage durchblicken, fühlt  sich beim Thema Sanierung von der Stadt Bonn vergessen. Dabei hatte der GA vor genau drei Jahren schon einmal nachgehakt. Damals hatte das Städtische Gebäudemanagement (SGB) eine Lösung der Probleme für 2018 in Aussicht gestellt. Da sich laut Eltern nicht viel getan hat, bat der GA um einen Ortstermin. Bei diesem machte sich am Dienstagnachmittag auch der neue SGB-Chef Lutz Leide, bewaffnet mit Fotohandy, ein Bild von der aktuellen Situation. Vom Schulteam selbst war leider niemand eingeladen worden.

Schulamt sah und sieht Bedarf

„Wenn wir hier Defizite haben, müssen wir diese schnellstmöglich abstellen“, sagte Leide eingangs. Allerdings betonte er gleichzeitig, dass er auf eine Gesamtmaßnahme setze, die Fenster, Dächer und Fassaden umfasse. Gemeinsam mit dem Schulamt entwickele man gerade einen Plan, welche Schule vordringlich angepackt werden müsse. Dass das Schulamt einen Bedarf sah und sieht, bestätigte Sebastian Hoermann, Abteilungsleiter  für Schulbauangelegenheiten. Warum in der Zwischenzeit bei dem 1962 erstellen Bau trotzdem nichts geschehen sei, erklärt sich der SGB-Chef mit „Maßnahmen, die woanders dringlicher waren“.

Verfaulte Rahmen um die Einfachverglasung sind für Leide zwar nicht schön: „Aber die Hauptsache ist doch, dass es nicht hindurch zieht.“ Die ad hoc gesehenen Wasserschäden an Decken und Wänden stuften sowohl er wie auch Carlos Kuckelkorn, vom SGB-Team Bad Godesberg, als alt ein.

Besonders desolat ist für den Insider, der anonym bleiben möchte, der Trakt A: „In manchen Räumen wachsen anmutig Efeu und andere Pflanzen durch Fenster und Türen und neuerdings auch das Mauerwerk.“ Zudem gebe es hier vermehrt Wassereineintritte durch die Flachdächer beziehungsweise durch Anschlüsse zwischen Dach und Wand. Kuckelkorn kündigte an, dass hier eine komplett neue Dachhaut angebracht werden müsse.

 Im Kunstraum gibt es offene Stelle in der Decke und Wasserflecken an den Wänden. Schüler und Lehrer schwärmen ansonsten vom guten Lichteinfall.

Im Kunstraum gibt es offene Stelle in der Decke und Wasserflecken an den Wänden. Schüler und Lehrer schwärmen ansonsten vom guten Lichteinfall.

Foto: Benjamin Westhoff

Beengte Verhältnisse im Lehrerzimmer

Einigkeit herrschte über die beengten Verhältnisse im Lehrerzimmer. Schon vor drei Jahren hatte es nicht für jeden Lehrer und Referendar im Hauptraum einen Platz gegeben. Im Vorraum gibt es eine Sitzecke mit Blick auf die nahen Toiletten – direkt daneben befinden sich drei PC-Arbeitsplätze. „Das ist schon länger nicht mehr State of the Art“, sagte Leide. Hoermann erklärte, es sei angedacht, das Lehrerzimmer um den Vorraum zu vergrößern.

Bei Neubauten würden mittlerweile auch Rückzugsmöglichkeiten geschaffen. „Auf der anderen Seite gibt es aber auch unterschiedliche Arbeitszeitmodelle und es sind nicht alle Lehrer zur gleichen Zeit da“, so der Mann vom Schulamt.

Die 470 Schüler sind meist alle parallel an Bord. Wenn auch meist ohne Fahrrad, weshalb es bei den dortigen Ständern noch Möglichkeiten für Parkplätze oder sogar zusätzliche Container gäbe. „Ich könnte mir aber auch vorstellen, auf Bestehendes draufzusatteln“, sagte Leide mit Blick auf die eingeschossigen Bauten.

Allerdings sagte Hoermann, dass es auch Gespräche gebe, ab dem Schuljahr 2021/22 Räume der dann freien Carl-Schurz-Realschule mitzunutzen. Ein erstes Opfer des Raummangels gibt es dabei schon: Die Schüler-Bibliothek musste geschlossen werden, da der neue Sonderschulpädagoge einen Besprechungsraum brauchte.

Der General-Anzeiger hat bei der Stadt Bonn kürzlich auch nachgefragt, welchen Sanierungsbedarf es bei den anderen öffentlichen weiterführenden Schulen in Bad Godesberg gibt. Die Antwort lag bis Dienstagabend der Redaktion nicht vor, soll aber noch nachgereicht werden.

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