Jakob Buch mit "vocaldente" im Pantheon Geprägt von Paul Simon und Sting

Bad Godesberg · Mit Jakob Buch steht am Samstag ein "Wachtberger Junge" auf der Bühne des Pantheon. Mit dem Tenor des Gesangs-Ensembles "vocaldente" sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

 Wuchs in Wachtberg auf und ging in Bad Godesberg zur Schule: Sänger Jakob Buch.

Wuchs in Wachtberg auf und ging in Bad Godesberg zur Schule: Sänger Jakob Buch.

Foto: Maik Raishaus

Sie sind ein echter "Wachtberger Junge"?
Jakob Buch: Eigentlich wurde ich ja in Leipzig geboren. Aber meine Eltern hatten einen Ausreiseantrag gestellt, so dass ich seit früher Kindheit in Wachtberg-Villiprott lebte. Mit 18 habe ich eine CD gemacht, die "House of music" hieß und auf deren Cover unser Haus abgebildet war. Wachtberg ist ein bleibender Bestandteil meines Lebens.

Und dann waren Sie auf dem Godesberger Konrad-Adenauer-Gymnasium?
Buch: Ehrlich gesagt bin ich nicht gerne in die Schule gegangen. Der Druck der Peer-Groups war ziemlich stark. Später, als ich dann anfing, zur Gitarre zu singen, konnte ich meinen Platz finden, so dass die letzten Jahre sogar noch ganz lustig waren.

Wann haben Sie Ihre Stimme entdeckt?
Buch: Durch eine Bekannte wurde ich auf Simon and Garfunkel aufmerksam und spielte deren Lieder auf Familienfesten zur Gitarre nach. Erst viel später beschloss ich, Musik zu studieren. So habe ich mich innerhalb von zwei Jahren mit privatem Gesangs- und Klavierunterricht auf das Niveau für die Aufnahmeprüfung gebracht.

Wer ist Ihr Vorbild?
Buch: Ich bin sehr von Paul Simon und Sting geprägt, deren Musik ich bis heute liebe und bewundere. Während des Studiums machte und hörte ich viel Klassisches. Unfassbar gut: Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Inzwischen bin ich "musikalischer Allesfresser". Ich finde überall Stücke, deren Tiefe, Echtheit und Perfektion mich ergreifen, egal ob Pop, Hip-Hop oder Klassik.

Und wie kamen Sie zu vocaldente?
Buch: Das war ein absoluter Glücksfall. Nach dem Studium war ich ein Jahr freier "arbeitssuchender" Sänger. Über das Arbeitsamt bekam ich eine Mail, dass ein A-capella-Ensemble einen Sänger sucht. Zum Glück konnte ich mich gegen 30 Bewerber durchsetzen.

Was ist für Sie das Besondere an Ihrem Ensemble? Was ist Ihr Sound?
Buch: Wir singen meistens unverstärkt, ohne technische Hilfsmittel. Dadurch kann der Hörer die direkte, natürliche Kraft der Musik und der Stimmen erfahren. Das ist inzwischen eine Seltenheit. Wir perfektionieren ständig das Blending, also das Mischen der Stimmen, so dass ein einheitlicher Klangkörper entsteht.

Und welches Repertoire singen Sie?
Buch: Fast ausschließlich Pop. Mit unserer klassischen Herangehensweise ist das eine sehr reizvolle Mischung, die für viel authentischen Drive und ein natürliches Klangerlebnis sorgt.

Wie fühlt man sich im Pantheon?
Buch: Wir waren ja schon einige Male dort. Der Raum hat eine angenehme, gemütliche Atmosphäre und ist von den akustischen Bedingungen her sehr gut. Das Pantheon hat sich ja fast zu einem A-cappella-Stützpunkt entwickelt, und wir sind schon ein bisschen stolz, dass wir daran teilhaben.

Was machen Sie, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?
Buch: Da steht regelmäßiges Proben auf der Tagesordnung. Um neue Stücke zu lernen und alte zu perfektionieren. Zurzeit nehmen wir unser Album "Life is a Highway" auf. Das heißt: lange Tage im Studio. Wir feilen an jedem Stück, bis es alle überzeugt. Aber auch viel Organisatorisches muss erledigt werden.

Und wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Buch: Zuerst hoffe ich, dass unser Publikum mit unserer CD zufrieden ist. Dann natürlich, dass ich diesen Job noch lange machen kann. Das Singen im Ensemble ist sehr bereichernd.

Karten für das "vocaldente"-Konzert heute, Samstag, ab 20 Uhr im Pantheon, Bundeskanzlerplatz, gibt es zu 23/18,60 Euro in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen oder an der Abendkasse.

Jakob Buch, 35, wuchs in Wachtberg auf, machte 2000 Abitur am Konrad-Adenauer-Gymnasium und 2010 sein Diplom in Gesangspädagogik. Seit 2011 singt er als zweiter Tenor bei vocaldente.

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