Gemeinsam stark für Kinder

BAD GODESBERG · Zwei Dutzend Bonner Vereine und Einrichtungen wollen sich verstärkt um Kinder kümmern, deren Eltern psychisch krank sind. Dazu haben sie ein neues Netzwerk gegründet. Sein Titel: "Gemeinsam stark für Kinder psychisch kranker Eltern".

 Nach der Konstituierung: Die Vertreter der 25 am Netzwerk beteiligten Gruppen.

Nach der Konstituierung: Die Vertreter der 25 am Netzwerk beteiligten Gruppen.

Foto: Repro: GA

Bonn gehört zu einer der neun Modellregionen, in denen der Landschaftsverband Rheinland jetzt den Aufbau von Netzwerken fördert. Ihr Ziel ist es, konkrete Hilfsangebote für Kinder psychisch kranker Eltern zu entwickeln und bereitzustellen.

Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge leben Kinder psychisch erkrankter Eltern mit einem deutlich erhöhten Risiko, ebenfalls eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Wenn jedoch Hilfen frühzeitig einsetzen, können die Kinder Widerstandskräfte erhöhen.

Initiiert wurde das Netzwerk von "JuPs", dem Modellprojekt in Bonn. Mit dem Bonner Verein für Gemeindenahe Psychiatrie und der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim führen zwei Träger das Modellprojekt JuPs durch, die aus verschiedenen Blickrichtungen mit den Problemen der Familien vertraut sind.

"Wir begrüßen es, dass es eine starke Teilnahme der LVR Klinik im neuen Netzwerk gibt, eine starke Teilnahme aus dem therapeutischen Bereich, aus der Jugendhilfe und nicht zuletzt Unterstützung der Stadt Bonn, die mit Vertretern des Jugend- und des Sozialamts auch im Beirat des Modellprojekts vertreten ist", sagte Lothar Steffens vom Bonner Verein. In den anderthalb Jahren Laufzeit haben sich mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die konkrete Zusammenarbeitsmöglichkeiten entwickeln.

"Die große Resonanz, die wir bekommen haben, zeigt, wie wichtig es ist, die vergessenen Kinder in den Blickwinkel der Fachöffentlichkeit zu heben", sagte Christina Früchte, die Koordinatorin des Modellprojektes. "In der dreijährigen Förderlaufzeit des Modellprojekts sollen Konzeptionen, Schnittstellenressourcen, Methoden und Instrumente vorbereitet, koordiniert und aufgebaut werden."

Die Kooperationstreffen stehen weiterhin der interessierten Fachwelt offen, damit das Netzwerk für die betroffenen Familien stärker wird.

Ansprechpartnerin ist Christina Früchte: JuPs@ggmbh.de, Tel. 0228/ 38 27 621.

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