St. Servatius in Friesdorf Gemeinde kam zur Grundsteinlegung des Kindergartens

FRIESDORF · "Wir sind die Kleinen in den Gemeinden, doch ohne uns geht gar nichts, ohne uns geht's schief" sangen die Kinder des St.-Servatius-Kindergartens. Dass die katholische Gemeinde diesen Satz aus dem Kirchenlied für bare Münze nimmt, zeigte sich gestern Vormittag im Gottesdienst zur Grundsteinlegung für den neuen Kindergarten. Dechant Wolfgang Picken legte im Anschluss den Grundstein für den Kindergarten und segnete zudem das sanierte Pfarrhaus.

 Eine symbolische Mauer bauen die Kinder der Kita St. Servatius. Dechant Wolfgang Picken (links) freut sich mit der Gemeinde über den Neubau des Kindergartens.

Eine symbolische Mauer bauen die Kinder der Kita St. Servatius. Dechant Wolfgang Picken (links) freut sich mit der Gemeinde über den Neubau des Kindergartens.

Foto: Ronald Friese

Im Zusammenhang mit der Fusion der drei katholischen Gemeinden in Godesberg tut sich auch in der Friesdorfer Burgviertel-Gemeinde einiges: Das Pfarrhaus wurde grundsaniert, die Bücherei hat darin neue Räume, und der Kindergarten bekommt ein neues Haus. Viele Gemeindemitglieder freuen sich offensichtlich über die Veränderungen: So blieb in der Messe kein Platz mehr frei, Stühle wurden hinzugestellt.

"Das Wichtigste an einem Umbau ist ein gutes Fundament", sagte Dechant Picken. Nur wer sein Haus auf festen Grund baue, könne auf eine gute Zukunft hoffen. Um ein symbolisches Fundament zu bauen, trugen die Kindergartenkinder, ihre Betreuer und Eltern "Bausteine" zusammen und errichteten die erste "Mauer" des neuen Kindergartens. Dabei hatte jeder Stein eine Bedeutung: Manche trugen Namen der Kinder, andere standen für Werte wie Vertrauen, Liebe und Zuversicht. Der vierjährige Moritz mimte die Bauaufsicht und gab Anweisungen, um eine sichere Mauer entstehen zu lassen.

"Wir rechnen damit, dass wir im September mit der ersten Gruppe umziehen und bis Ende des Jahres alles fertig ist", sagte Kita-Leiterin Birgit Krah. Wegen der baulichen Verbesserung kann der Kindergarten ab dem Sommer mehr Plätze für Kinder unter drei Jahren anbieten. Es wird zudem mehr Platz für Schlaf- und Wickelräume geben, wie sie das Kinderbildungsgesetz fordert. "Es wird weiterhin eine Einrichtung mit vier Gruppen bleiben, doch können wir die Gruppen so besser betreuen", so Krah.

Rund 25 Plätze für Kinder unter drei Jahren werden ab dem Sommer angeboten. Auch die Nachmittagsbetreuung kann durch die neuen Schlafräume verbessert werden. Die Gemeinde reagiert damit auf die gestiegene Nachfrage in Friesdorf. Markus Kaufmann, Dekanatsreferent der Gemeinde, weiß, dass auch ein weiterer städtischer Kindergarten in Friesdorf im Gespräch ist.

Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung und Fusion der drei Gemeinden in Godesberg "standen viele Maßnahmen an, um auf die Veränderungen auch in St. Servatius zu reagieren", erklärte Markus Kaufmann. Das Pfarrhaus muss nach dem Weggang der indischen Patres anders genutzt, das Pfarrzentrum umgestaltet werden. Für die Bücherei, die zuvor im Pfarrzentrum untergebracht war, musste daher eine neue Bleibe eingerichtet werden. So sind die Bücherregale nun im Erdgeschoss des Pfarrhauses aufgestellt.

In der ersten Etage ist Pfarrvikar Pater Bergers und in der Küsterwohnung in der zweiten Etage Christof Riegel eingezogen. Die untere Etage beherbergt zudem das Pfarramt.

U3-Betreuung:
Nach dem Kinderbildungsgesetz soll die Betreuung von Kindern unter drei Jahren ausgebaut und verbessert werden. Für eine gute U3-Betreuung reicht demnach ein Raum pro Gruppe nicht aus, denn gesonderte Schlaf- und Wickelräume sind erforderlich. Das jüngste Kind des Kindergartens von Sankt Servatius ist eineinhalb Jahre alt, ab dem Sommer sollen auch Kinder unter einem Jahr aufgenommen werden. Finanzielle Unterstützung für den Umbau bekommt die Friesdorfer Gemeinde auch durch das Erzbistum.

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