Pläne der Plittersdorfer Stadtverwaltung Flüchtlingsunterkunft soll im Herbst fertig sein

BAD GODESBERG · Die Stadtverwaltung stellt einer Informationsveranstaltung zur Flüchtlingsunterkunft in Plittersdorf in Aussicht. Dort will sie künftig 60 Menschen unterbringen.

Die potenzielle Flüchtlingsunterkunft an der Gotenstraße 7-9 hat in der Vergangenheit für Diskussionsstoff gesorgt. Nun steht der Plan der Verwaltung, in dem Bürogebäude rund 60 Menschen unterzubringen, in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung erneut auf der Tagesordnung (Mittwoch, 25. Januar, 17 Uhr, Stadthalle). Im Herbst dieses Jahres sei mit der Fertigstellung der Unterkunft zu rechnen, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung. Deshalb werde es voraussichtlich nach den Sommerferien eine Informationsveranstaltung für die Plittersdorfer geben.

Wie berichtet, hatten Anwohner das Vorhaben der Stadt heftig kritisiert. Um ihren Unmut kundzutun, verfassten sie einen Bürgerantrag, über den die Bezirksvertretung Anfang Juni beraten sollten. Doch die Politiker entschieden anders. Da der Rat bereits am 3. Mai grünes Licht für den Kauf der Immobilie gegeben hatte, handele es sich um einen bereits beschlossenen Sachverhalt, hieß es. Deshalb sprachen sich die Politiker mehrheitlich dafür aus, das Thema von der Tagesordnung abzusetzen – was für Unmut unter den Plittersdorfern sorgte.

„Die Verwaltung bittet um Verständnis, dass eine Öffentlichkeitsarbeit während laufender Verhandlungen nicht möglich war“, so die Stadt, die seitens der Bürger wegen ihrer Gespräche „hinter verschlossenen Türen“ kritisiert worden war. Warum man sich für den Kauf der Immobilie entschieden habe, obwohl die Flüchtlingsströme zurückgingen, begründet die Verwaltung in ihrer Stellungnahme. So gebe es in vielen Bundesländern zwar Leerstände in den Landesunterkünften, in den städtischen Unterkünften seien aber immer noch rund 3 500 Menschen untergebracht.

Man wolle zweckentfremdete Bauten – wie Turnhallen – baldmöglichst freigeben. Zum anderen stünden andere Gebäude nur temporär zur Verfügung. „Die Verwaltung möchte zudem besser aufgestellt sein, wenn es zu erneut ansteigenden Flüchtlingszahlen kommt.“ Insofern müssten neue Unterkünfte für künftig zugewiesene, aber auch hier lebende Menschen her. „Für die weiter zu erwartenden Aufgaben bei der Flüchtlingsunterbringung in den kommenden Jahren sollen zusätzliche Gebäude für eine dauerhafte Nutzung akquiriert werden“, so die Stadt. Und betont, dass sich die Wohnqualität in Häusern deutlich von der in improvisierten Unterkünften unterscheide.

Der Kauf erfolge zu einem marktüblichen Preis. „Günstiger als der Kauf und Umbau des Bürogebäudes ist nur die Unterbringung in Wohnungen.“ Die seien aber derzeit kaum zu bekommen. Für Kauf und Sanierung rechnen die Fachleute mit rund 2,1 Millionen Euro.

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