Handwerk näher bringen Feriengruppe des Jugendzentrums K7 besucht einen Imker in Mehlem

Mehlem · Die Feriengruppe des Jugendzentrums K7 besucht einen Imker in Mehlem und erfährt alles über dessen Beruf und die summenden Honigbienen.

 Imker Peter Schlurmann lässt Nils eine Wabe voller Bienen halten.

Imker Peter Schlurmann lässt Nils eine Wabe voller Bienen halten.

Foto: Martina Sondermann

"Wie alt wird eine Biene?" Peter Schlurmann, Vorsitzender des Bad Godesberger Imkervereins, hat gestern die Feriengruppe des Jugendzentrums K7 in seinen Garten am Mehlemer Rosenberg eingeladen, wo er 17 "Stadtranderholern" im Alter von sechs bis zwölf Jahren das Imkerhandwerk näherbringt. "Sieben Jahre!", lautet die erste Vermutung eines Kindes. Wir erfahren, dass eine Biene etwa einen Monat lang lebt und eine Königin zwei bis drei Jahre alt wird. "Und wie bekommen die eine Königin?", will Moritz (9) wissen.

"Wenn sie mit der alten nicht mehr zufrieden sind, füttern sie ein Ei mit Gelée royal", erklärt Schlurmann. Daraus entwickelt sich dann eine neue Bienenkönigin. Die alte Herrscherin fliegt daraufhin mit einem Teil des Bienenvolks weg. Dieser Bienenschwarm findet sich oft in Bäumen wieder, wo Imker ihn zum Abtransport in eine so genannte Schwarmkiste schütteln, die Schlurmann den Kindern vorstellt.

Viele Utensilien des Bienenzüchters stoßen bei den K7-Kids auf reges Interesse. Besonders der rauchende Blasebalg, im Fachjargon Smoker genannt, hat es ihnen angetan. Er signalisiert den Bienen eine Bedrohung, so dass sie sich in Vorbereitung ihrer Flucht ins Innere des Stocks zurückziehen und schnell noch ihre "Bäuche" füllen. Derart abgelenkt stört es sie nicht, wenn der Imker eingreift.

Bienensterben ist Thema

Auch das Bienensterben wird angesprochen. "Varroa ist eine Bienenkrankheit, bei der die Biene verkrüppelt zur Welt kommt", erläutert der Experte. Die chinesische Hornisse sei ebenfalls eine Gefahr. "Sie patrouilliert vor dem Bienenstock, und sobald eine rauskommt, wird sie geschnappt", berichtet Schlurmann. Allerdings sei diese Hornissenart noch nicht bis in unsere Region vorgedrungen, sondern nur bis Freiburg. Was den Einsatz von Pestiziden angehe, so Schlurmann, seien diese zwar "bienenfreundlich", würden die Tiere aber derart "benebeln", dass diese nicht mehr den Weg ins eigene Haus fänden.

"Ich lasse mich jetzt mal von der Biene stechen", verkündet der Imker plötzlich zur Verwunderung aller und holt die "Probandin" vorsichtig aus dem Bienenstock. Er demonstriert, dass man den in der Haut steckenden Stachel einfach wegstreichen sollte. Wer ihn am hinteren Ende anfasst, läuft Gefahr, das restliche Gift aus der Drüse ins Gewebe zu entleeren. "Normalerweise schwillt der Stich jetzt an", erklärt er, "aber bei mir nicht. Ich bin schon immun dagegen."

Dass Bienen nur in Gefahr stechen, wenn man zum Beispiel mit dem Fuß auf sie tritt, nach ihnen schlägt oder sie sich versehentlich in den Haaren verfangen, ist bekannt. "Deshalb trage ich immer eine Mütze", so der Imker.

Dann öffnet er einen Eimer mit sogenanntem Deckelwachs, das mit dem Stockmeißel von den Waben abgeschabt worden ist. "Probiert mal!", fordert er die Jungen und Mädchen auf, und die lassen sich nicht lange bitten. "Schmeckt wie Honigkaugummi", findet Sabbit (7).

Zum Abschluss erhält jedes Kind ein Tütchen "Godesberger Bienenschmaus", sprich: Samen für eine Bienenweide. "Damit könnt Ihr den Bienen was Gutes tun", sagt der Züchter. Angelika Mette freut sich: "Die säen wir auch in unserem Beet am Jugendzentrum aus."

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