Bäder-Thematik in Bad Godesberg FDP will Kurfürstenbad in den Stadtpark verlagern

BAD GODESBERG · In der Debatte um ein mögliches neues Hallenbad in Bad Godesberg gibt es den nächsten Vorschlag: Die FDP plädiert für einen Neubau im Stadtpark. Der Vorschlag der Godesberger Liberalen stößt jedoch auf viel Kritik.

Die Diskussion um ein neues Hallenbad in Bad Godesberg treibt weitere Blüten. Jetzt schlägt die FDP ein Kurfürstenbad 2.0 vor. Diese Halle, die genau der Grundfläche der alten entspricht, könnte im Wandelgarten am Trinkpavillon, nahe Stadthalle und Kleinem Theater, errichtet werden. Eine Dachsauna solle auch Nicht- Godesberger anziehen. Auch für Erweiterungen wie ein Kinderbecken sei dort Platz, sofern bezahlbar. Falls es keinen Spielbetrieb im Kleinen Theater geben sollte, könnte dort etwa Physiotherapie angeboten werden, „aber nur als Plan B“, so der Bezirksverordnete Wolfgang Heedt.

Der Platz liege zentral und sei gut mit Bus und Bahn zu erreichen; der eher entlegene Bereich des Parks würde durch die Schwimmer belebt. Ausreichende Parkplätze gebe es entlang der Kurfürstlichen Zeile und an der Rigal'schen Wiese. Kurfürstenbad und -quelle, deren Wasser im Trinkpavillon erhältlich ist, rückten näher zusammen, so Heedt. Speisen und Getränke könnten aus der Stadthalle kommen, die mit einem Hallenbad in direkter Nähe werben könne.

Die Idee der FDP sei besser als der Vorschlag der Allianz für Bonn (AfB), die Stadthalle zum Schwimmbad umzufunktionieren „oder ein älterer Vorschlag der FDP, den Ententeich an der Stadthalle für ein neues Hallenbad zu nutzen“, so Joachim Schäfer vom Verein Bürger.Bad.Godesberg. Generell aber werde dabei eine „denkmalgeschützte Fläche mit altem Baumbestand, viel Erholungsraum und einen Teil der unverzichtbaren grünen Lunge im Stadtgebiet“ vernichtet. „Es wäre doch so einfach, den bewährten Standort zu nutzen. Dies würde bei den potenziellen Studenten sicherlich auch Begeisterung auslösen.“

CDU zeigt sich skeptisch

Skeptisch sieht Christoph Jansen (CDU) den FDP-Vorschlag. „Der Park rund um die Stadthalle sollte als Park erhalten bleiben“, stellt er fest. Generell aber sei man „offen, vor allem mit Blick auf die Bürgerbeteiligung“. Jansen hält im Übrigen den Vorschlag des Oberbürgermeisters für clever, ein Bad auf dem Parkplatz an der Rigal'schen Wiese zu errichten (der GA berichtete). Im August hatte die CDU noch die Idee, den Bau eines Kombibads in Friesdorf prüfen zu lassen.

„Überraschend und gut ist, dass offenbar mehrere Parteien gerade den ursprünglichen SPD-Vorschlag, ein neues Bad in Bad Godesberg zu bauen, aufgreifen und weiterentwickeln“, sagt Gabi Mayer (SPD). Jeder Stadtbezirk brauche ein öffentliches Hallenbad. Die Vorschläge der FDP und des OB seien bedenkenswert. Allerdings sei nicht der richtige Zeitpunkt „für einen Ideenwettbewerb“. Erst einmal müsse man den Bedarf sowie den Zustand der Bestandsbäder ermitteln, die Finanzen checken und die von der Ratskoalition beschlossene Bürgerbeteiligung durchführen. Das sieht Nicole Unterseh (Grüne) genauso. Neue Ideen seien gut, dürften aber keine Vorfestlegung bedeuten. Die Beteiligung müsse abgewartet werden, täglich neue Standortvorschläge seien nicht zielführend. Der Leitbildprozess sei noch nicht zu Ende. Und: „Der Park ist für uns Grüne tabu für jegliche Bebauung“, so Nicole Unterseh.

Auch Rigal'sche Wiese als Standort im Gespräch

„Wo soll denn da der Platz für ein großes Schwimmbad sein? Außerdem wäre die ganze Schönheit von dem Pavillon dahin“, sagt Marcel Schmitt (Bürger Bund Bonn) zum Kurpark. Er ist weiter dafür, dass an der alten Stelle des Kurfürstenbads wieder Schwimmen möglich wird. Eine Sanierung und auch ein Neubau dort seien weiterhin möglich.

„Das wichtigste an einem Badstandort ist, dass er sich im Godesberger Zentrum befindet“, sagt Ralf Jochen Ehresmann (Linke). Wenig sinnvoll aber sei es, den Stadtpark zu zerschneiden. Sollte es nicht möglich sein, das Kurfürstenbad an alter Stelle wiederzueröffnen, sei der Parkplatz der Rigal'schen Wiese der bessere Standort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
In drei Tagen zur Problemlösung
Schüler des Cusanus-Gymnasiums erstellen digitalen Vertretungsplan und Toiletteninfoanlagen In drei Tagen zur Problemlösung