Offene Gartenpforte Familie aus Bad Godesberg hat den grünen Daumen

Bad Godesberg/Wachtberg · Vier Geschwister, eine Leidenschaft: Die abwechslungsreichen Gärten der Familie Moog sind bei der „Offenen Gartenpforte“ am 2. und 3. Juni zu sehen

Uwe Moog (67) ist stolz auf seine grüne Oase. Seit 2006 nimmt der Godesberger an der „Offenen Gartenpforte“ teil. Neben seiner Schwester Gisela Moog (63), die zum dritten Mal ihre Pforten öffnet, ließen sich in diesem Jahr erstmals auch Schwester Regina Menzen (61) und Bruder Jürgen Moog (70) davon überzeugen, ihre ebenfalls außergewöhnlichen Gärten am 2. und 3. Juni der Öffentlichkeit zu präsentieren.

„Mein kleines Paradies“ nennt Uwe Moog liebevoll seinen Garten im Godesberger Villenviertel. Auf Wunsch der Voreigentümerin gestaltete er die 550 Quadratmeter große Grünfläche naturnah und überließ die Pflanzung von Büschen und Bäumen den Eichhörnchen. „Nur wenn der gewählte Standort völlig unmöglich war, habe ich die Pflanzen entfernt“, räumt er ein und gewann für seinen Naturgarten den zweiten Preis beim Wettbewerb „Grünes und blühendes Bonn 2001“. Unter den Eindrücken seiner Reisen nach Gomera, Sri Lanka und Bali veränderte er stetig die Optik, pflanzte Palmen, stellte Steinfiguren auf und legte einen Bachlauf zu einem Seerosenteich an. „Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen durch den Garten“, zitiert er den indischen Dichter und Philosophen Rabindranath Tagore. (Beethovenallee 91, geöffnet Sa 13-17 Uhr und So 12-17 Uhr)

Garten der Vielfalt: In dem Garten von Regina Menzen in Wachtberg-Pech, der zum Teil am Hang liegt, gab es auf 400 Quadratmetern neben Eiben, einer Lebensbaumhecke, Rhododendren und Kirschbäumen anfangs nur Rasenfläche. „Wir haben den Hang mit Trockenmauern versehen“, erklärt die Glasmosaikkünstlerin, „und auf zwei Ebenen Teiche angelegt.“ Auf dem Großteil des ehemaligen Rasens stehen jetzt Stauden, Gräser, Kräuter und Hochbeete. Und zwischendrin eigene Kunstobjekte. Durch die Wurzeln einer gefällten Blautanne, die durch einen Amberbaum ersetzt wurde, entstand ein Totholzbereich. „Bei uns sind alle Samen, die den Weg in unseren Garten finden, willkommen“, so Menzen. „Wir möchten wachsenden Lebensraum für heimische Tiere schaffen.“ (Compbachweg 19, Wachtberg, Sa und So 12 -17 Uhr)

Spanischer Garten: „Unser Garten war zunächst ein großer Spielplatz für unsere Kinder“, erzählt Jürgen Moog aus Wesseling. „Dann legten wir einen Bachlauf zu einem Teich an, pflanzten Bäume, Sträucher, Stauden und Blumen.“ Darunter ein mittlerweile gewaltiger Urwald- und Bergmammutbaum. Dem Hobbyimker liegt viel an der insektenfreundlichen Gestaltung seines 950 Quadratmeter großen Gartens, in dem er zwei Bienenvölker hält. Als er sich im vergangenen Jahr schweren Herzens entschloss, seinen Lebensabend doch nicht im geliebten Spanien zu verbringen, holte er sich kurzerhand das mediterrane Ambiente ins Rheinland. (Kranichweg 23, Wesseling, Sa 11-17 Uhr, So 11 bis 16 Uhr)

Wilder Bauerngarten: Gisela Moog erinnert sich noch gut an den ersten Frühling in ihrer Holzemer Hofanlage. „Da zeigten sich überraschend Schneeglöckchen, Narzissen und Tulpen“, berichtet die Feldenkraispädagogin. In ihrem 1200 Quadratmeter großen Wildgarten wuchsen unter anderem ein etwa 200 Jahre alter Buchsbaum, Obstbäume sowie Jasmin- und Fliedersträucher. „Dann haben wir den Garten in Räume aufgeteilt“, erläutert Moog. Ein Wegenetz sorgt für Struktur und erinnert durch die akkurat geschnittenen „Heckenmauern“ ein wenig an einen Schlossgarten. Die Grenze bildet eine neu gepflanzte Vogelschutzhecke unter anderem mit Feuer- und Rotdorn, Liguster sowie gewöhnlichem und wolligem Schneeball. In Reminiszenz an den ursprünglichen Bauerngarten wird ein Teil weiter als solcher genutzt. „Unser Garten verändert sich ständig“, erzählt Gisela Moog, „und es gibt immer wieder inspirierende Projekte.“ (Krahnhofstraße 25, Wachtberg, Sa und So 11-17 Uhr)

MehrProgramm unter www.offene-gartenpforte-rheinland.de.

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