Kunstraum Villa Friede Extreme Ästhetik

Mehlem · Unter dem Titel Index 15 zeigt der Kunstraum Villa Friede, Mainzer Straße 141-143, bis zum 3. Januar eine Ausstellung mit 26 internationalen Künstlern.

 In der Villa Friede: Ren Rong (links) ist einer der Künstler der Ausstellung, die Colmar Schulte-Goltz kuratiert.

In der Villa Friede: Ren Rong (links) ist einer der Künstler der Ausstellung, die Colmar Schulte-Goltz kuratiert.

Foto: Ronald Friese

Die von Colmar Schulte-Goltz kuratierte Ausstellung bietet in den Medien Malerei und Bildhauerei einen Einblick in das aktuelle Kunstschaffen von Künstlern aus Deutschland, Australien, Kanada, China, Großbritannien, Russland und Spanien.

Die Künstler beschäftigen sich in realistischem Stil mit drei Fragen nach den Verhältnissen im Leben: "Wie sind Menschen mit Menschen?", "Wie sind Menschen und ihre Zeit?" und "Wie ist das Verhältnis der Menschen zur Kultur?".

Norbert Bauer ist mit einem allegorisch vielsagenden Bild eines Feuers zu sehen, das die Betrachter an Bilder von Umweltkatastrophen erinnert. Lucia Dellefant ist mit einer ihrer typischen Schriftarbeiten vertreten: "Enjoy experiments" zeigt eine abstrahierte Architektur mit Öffnungen zu neuen Räumen. Burkhard Driest zeigt "Meister Lüpertz" in seinem Bildhaueratelier.

Über gesprayten Farben im Stil der "Street art" hat Andreas Flügel Porträts von Helmut Kohl und Erich Honecker in differenzierter Öltechnik gemalt und mit einer Patina aus Schellack und Kohlestaub versehen. Der chinesische Maler Liu Gang aus Schanghai ist mit "Letter from Hometown" vertreten.

Vielschichtig sind die Gemälde von weiblichen Akten von Jörn Grothkopp. Die leuchtend farbigen Hochformate von Martin Herler vermitteln die Atmosphäre des Lebens in Aleppo während einer Demonstration kurz vor dem Bürgerkrieg. Holger Kurt Jäger verstört die Betrachter mit Wladimir Putin vor leuchtendem Rot. Die chinesische Künstlerin Jiny Lan hat gängige chinesische Männervornamen ins Deutsche übersetzt und den Namensträgern zwei Bilder gewidmet. Roger Löcherbach hat den Stamm einer Robinie künstlerisch gestaltet. Ren Rong ist mit 3-D-Papierschnitten zu allegorischen Motiven vertreten, ebenso mit drei selten gezeigten Reliefs. Angela Schilling bringt ironisch die Poesie der Empfindsamkeit in Bildern des abstrakten Krieges.

Roland Schmitz hat eine Reihe von Bronzeskulpturen geschaffen, die aussehen wie Fahrrad-, Motorrad- oder Traktorschläuche. Die intensiven Porträts von David Uessem spielen mit den Grenzen der illusionistischen Malerei in technischer Perfektion.

Die Werke der 26 Künstler reflektieren mit enger Beziehung zur Wirklichkeit historische, mythologische und allegorische Zusammenhänge in der Gegenwart, so ein Sprecher des Kunstraums Villa Friede. Alle Werke erfüllen sechs Kriterien: extreme Ästhetik, erzählende Strukturen, herausragende Technik, Innovation, Individualität und Authentizität. wem

Sonderveranstaltungen im Kunstraum Villa Friede, Mainzer Straße 141-143: Barockkonzert am Freitag, 11. Dezember, 19 Uhr. Finissage der Ausstellung Index 15 am 3. Januar, 15 Uhr.

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