Tipps bei Fahrradkontrollen Es geht ums Sehen und gesehen werden

PENNENFELD · Einige Schüler fuhren zögerlich auf das Schulgelände des Amos-Comenius-Gymnasiums, als sie morgen um kurz vor acht Uhr die zahlreichen Polizeibeamten auf ihrem Schulhof entdeckt hatten - wohlahnend, dass ihre Fahrräder nun genauer inspiziert werden sollten.

 Die Polizei schaut sich die Fahrräder der Schüler genau an.

Die Polizei schaut sich die Fahrräder der Schüler genau an.

Foto: Ronald Friese

Die Bonner Polizei führte in Kooperation mit dem Godesberger Gymnasium eine Kontrolle der Räder durch, da es besonders in der dunklen Jahreszeit wichtig ist, dass Fahrradfahrer von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden. Nach einer ersten erfolgreichen Kooperation im vergangenen Jahr wolle man mit der zweiten Aktion zu Beginn des Winters Nachhaltigkeit zeigen, so Schulleiter Christoph Weigelt.

Auch Alberto Coppola, der seit 1. September für die Leitung der Direktion Verkehr bei der Bonner Polizei zuständig ist, unterstreicht, dass die Sicherheit der Schüler im Vordergrund der Aktion stehe. Mit der Überprüfung wolle man die Kinder unterstützen, dass sie auf Mängel an ihrer Bekleidung und ihren Rädern aufmerksam gemacht werden.

Auch wenn es keinen nennenswerten Anstieg der Unfallzahlen gebe, sei man darauf bedacht, präventiv zu arbeiten und den Schülern beratend zur Seite zu stehen.

Mit Hilfe engagierter Eltern wurden die Räder untersucht. In einem individuell ausgefüllten Elternbrief, auf dem Mängel und notwendige Reparaturen aufgelistet werden, sollen die Eltern zur regelmäßigen Überprüfung der Funktionstüchtigkeit der Räder angehalten werden.

Positiv fiel auf, dass besonders die Schüler der unteren Jahrgangsstufen größtenteils Fahrradhelme trugen. 57,6 Prozent der kontrollierten Schüler trugen einen Helm.

Auffällig waren einige Bremsen, denen eine Inspektion oder eine Nachstellung gut getan hätten. Die meisten Räder entsprachen jedoch den Sicherheitsstandards, so dass die Polizeibeamten zahlreiche Fahrradplaketten als Auszeichnung für ein verkehrssicheres Fahrrad ausgaben.

Auch wenn viele von der Aktion am frühen Morgen überrascht waren, äußerten sich die meisten Schüler positiv. "Besonders jetzt in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, dass ich auf der Straße gut gesehen werde. Daher bin ich froh, dass die Polizei kontrolliert, ob alles funktioniert und mir sagt, wie ich mich noch besser kleiden kann", so eine Siebtklässlerin.

Obwohl einige Schüler die Kontrolle zunächst umgehen wollten, zeigten sich sowohl Schulleiter Weigelt als auch Coppola von der Polizei sehr zufrieden. "Die heutige Aktion war ein voller Erfolg. Wir würden uns wünschen, dass wir in Kooperation mit anderen Schulen diese Aktion wiederholen können", sagte Coppola.

Besonders lobenwert sei es, dass Hausmeister Lothar Brand kleinere Reparaturen direkt auf dem Schulhof erledigte. So konnten von den 118 kontrollierten Rädern 30 vor Ort instand gesetzt werden. "Auch im Laufe des Schuljahres erledige ich kleinere Arbeiten an den Rädern.

So werden des Öfteren mal Reifen aufgepumpt oder Bremsen nachgestellt", sagte Brand. Später wurden die Fünftklässler noch zum Thema "Sehen und gesehen werden" über die richtige Beleuchtung am Fahrrad informiert.

Sicher unterwegs

Die Polizei gibt Tipps zur Bekleidung. Besonders jetzt im Herbst und Winter es wichtig, sich hell zu kleiden oder eine reflektierende Jacke oder Weste zu tragen. Aber auch das Fahrrad muss gut zu sehen sein. Zum sicheren Radfahren gehören natürlich auch die Beleuchtung mit Standlicht vorn und hinten und Reflektoren. 40 der in Godesberg überprüften Schüler wurden zur Verbesserung ihrer Fahrradbeleuchtung angehalten. Empfehlenswert seien Nabendynamos, da diese auch bei Nässe, Schnee und Eis zuverlässig die Energieversorgung fürs Licht ermöglichen. Batteriebetriebene Beleuchtung ist mittlerweile erlaubt, sie muss fest am Fahrrad angebracht sein.

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