Südsee-Ambiente in Bad Godesberg Erstes "Diner en blanc" im Bad Godesberger Stadtpark

Bad Godesberg · Mehr als 80 Menschen beteiligen sich am ersten Dinner der „Bürger.Bad.Godesberg“. Die Veranstalter sprechen von einer guten Resonanz und erhoffen die Wiederbelebung des Parks.

 Ein Picknick ganz in Weiß: Am ersten Diner en blanc des Vereins Bürger.Bad.Godesberg nahmen insgesamt mehr als 80 Menschen Teil.

Ein Picknick ganz in Weiß: Am ersten Diner en blanc des Vereins Bürger.Bad.Godesberg nahmen insgesamt mehr als 80 Menschen Teil.

Foto: Stefan Knopp

Eine Quiche steht auf einem Stehtisch vor dem Trinkpavillon im Godesberger Stadtpark. Heide Keller hat sie am Samstag mitgebracht zum ersten Diner en blanc des Vereins „Bürger.Bad.Godesberg“. Ja, so etwas habe sie schon mal gemacht, und zwar in der Südsee, „auf Bora Bora“, sagt die Schauspielerin, die 35 Jahre lang als Chef-Stewardess Beatrice auf dem ZDF-Traumschiff gedient hat und in Bad Godesberg lebt. Mit dem Südsee-Ambiente kann diese Veranstaltung vermutlich nicht mithalten, aber ein gemütlicher Abend in der schönen Parkkulisse ist es dennoch.

Ziel: Die Wiederbelebung des Parks

Im Verlauf des Abends kommen um die 85 Personen zu dem Picknick ganz in Weiß und unter freiem Himmel. Eine gute Resonanz für ein erstes Mal, findet Sabine Köhne-Kayser, dritte Vorsitzende des Vereins, der sich die Wiederbelebung des Parks zum Ziel gemacht hat. Es soll nicht das letzte Dîner en blanc gewesen sein. Die Teilnehmer haben Speisen und Getränke mitgebracht, einige auch Tische und Stühle sowie Tischdecken und Dekoration.

Das Essensangebot reicht von Frikadellen bis zu orientalischen Leckereien. Auf einem Tisch ist kaum genug Platz für all das, was die Leute mitgebracht haben: Hühnerbeine, Ziegenkäse mit roten Zwiebeln und eine Auflaufform voller Fleisch, als Vorspeise Gazpacho, dazu haben Yvonne Güsten aus Rheinbach erfrischendes Wasser mit Minzblättern und Ulf Allihn aus Paderborn leckeren Kartoffelsalat mitgebracht.

"Innenstadt sieht aus wie Geisterstadt"

„Ich kenne das von den Franzosen“, sagt Angelika Münstermann, „da wird das sehr viel gemacht“. Für Christoph Bauerle war das Dîner en blanc eine neue Erfahrung, aber er ist nicht nur wegen des Essens gekommen, sondern weil er das Engagement des Vereins schätzt. Dem will er sich auch anschließen, „um positive Impulse zu setzen“, erklärt er. Für Bad Godesberg müsse mehr getan werden, meint er, und wenn es die Politik nicht tue, müsse eben der Bürger anpacken.

Dieser Meinung ist auch Heide Keller. Und nicht nur im Park. „Die Innenstadt sieht aus wie eine Geisterstadt“, sagte sie. „Die Politik ist mit Bad Godesberg nicht gut umgegangen.“ Sie kam durch ihren Einsatz für das Kurfürstenbad mit dem Verein in Kontakt. „Ich finde, dass das eine sehr gute Initiative ist.“ Die hat sich vorrangig vorgenommen, im Trinkpavillon mehr Veranstaltungen durchzuführen, etwa Lesungen mit der Buchhandlung im Park und einen medizinischen Vortrag am 8. August ab 19 Uhr. Den Brunnen vor dem Pavillon hat der Verein in Eigenleistung wieder in Gang bringen lassen. Direkte Unterstützung von der Stadt gibt es laut Köhne-Kayser kaum, auch wenn Grünflächenamt und Bonnorange dem Verein gewogen seien. Der erste Vorsitzende Joachim Schäfer erklärt, dass bald auch das Wasser ausgeschenkt werde, das der Verein auch testen lässt.

Der Abend wird von dem Musikerduo Uwe und Ioanna begleitet, zwischendurch spielt jemand im Park auf dem Carillon. Eine feste Sitzordnung der Tischgruppen gibt es nicht, Plätze werden munter getaucht. So gesellt sich auch Marie-Luise Stolz aus Bonn irgendwann an einen anderen Tisch, verspeist aber erst einmal allein ihre Sardellen in Artischockencreme mit Kapern auf Brot. Sie wolle die Atmosphäre zunächst mal in Ruhe genießen und etwas entspannen: „Weil ich heute meinen ersten Urlaubstag habe.“

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