Domhofschule in Bad Godesberg Elternlotsen helfen Kindern beim Schulweg

BAD GODESBERG · Damit die Schulkinder der Domhofschule jeden Morgen den Langenbergsweg sicher überqueren können, sind an der Stelle ehrenamtliche Lotsen im Einsatz. Die Helfer erhalten von verschiedenen Seiten Unterstützung.

 Dank des Lotsendienstes überqueren Schüler der Grundschule Am Domhof sicher den Langenbergsweg.

Dank des Lotsendienstes überqueren Schüler der Grundschule Am Domhof sicher den Langenbergsweg.

Foto: Sebastian Tews

Ob bei Sonnenschein oder Regen: An jedem Schultag werden morgens von halb acht bis acht Uhr auf dem Langenbergsweg von einem ehrenamtlichen Lotsen Verkehrsleitkegel und Warnweste ausgepackt und die Schüler der Katholischen Grundschule (KGS) Am Domhof sicher über die Straße geleitet.

„Die Situation ist für die Kinder morgens kritisch“, berichtet Jutta Knoll. Gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen Stefanie Gille-Lindhorst und Katja Bois, die wie sie ebenfalls Kinder an der Grundschule haben und hatten, organisiert sie den Lotsendienst. Direkt vor dem Schuleingang gebe es auf dem Langenbergsweg eine Verkehrsstelle, an der es morgens chaotisch ablaufe. Der Bau eines Zebrastreifens sei vor einigen Jahren von der Stadt abgelehnt worden. „Die Straße ist an der Stelle verengt. Morgens gibt es viel Verkehr und oft sind beide Straßenseiten beparkt. Außerdem fahren auch noch Busse“, berichten die drei Frauen. Deshalb gebe es an dieser Stelle seit vielen Jahren ein Lotsenprogramm. „Momentan gibt es 25 ehrenamtliche Lotsen“, sagt Knoll. Bei den Lotsen handele es sich um Eltern von Schülern der Grundschule. „Im direkten Umfeld der Schule sind auch noch drei Kindergärten“, berichten die Mütter.

„Der Lotsendienst wird super angenommen“, sagt Gille-Lindhorst. „Ob ein Lotse da ist oder nicht, macht einen riesigen Unterschied. Ohne Lotsen fahren die Autofahrer eher durch. Ist ein Lotse da, wird die schwierige Situation besser wahrgenommen“, berichtet sie. Lotsen griffen nicht aktiv in den Verkehr ein, sondern unterstützten eher die sichere Straßenüberquerung. „Wenn wir einen Autofahrer in höflichem Ton ermahnen, stoßen wir in den meisten Fällen auf eine positive Resonanz“, sagt Gille-Lindhorst. Uneinsichtige Personen seien eine Ausnahme.

Zuletzt 120 bis 150 Schülerlotsen in Bonn

„Außerdem macht der Dienst auch Spaß. Manche Kinder sind schon ganz wach und begrüßen uns fröhlich, andere sind noch etwas verschlafen und schleppen sich über die Straße“, berichtet das Organisationsteam.Unterstützung bekommen sie von verschiedenen Seiten: Der schulische Förderverein stattete sie für die dunkle Jahreszeit mit einer batteriebetriebenen Leuchtkelle aus. Und auch die Verkehrswacht Bonn habe neue Warnwesten und Kappen besorgt.

„Unser Ziel ist es, Verkehrssicherheit in Bonn zu gewährleisten“, teilt Frank Herboth, Geschäftsführer der Verkehrswacht Bonn, mit. Die örtliche Verkehrswacht unterstütze Schüler- und Elternlotsen: Über die Schulen könnten beim Medienzentrum der Verkehrswacht kostenlos Ausstattung sowie Ausbildungsmaterial bestellt werden. Eine genaue Zahl an Schüler- und Elternlotsen in Bonn zu nennen sei schwierig, sagt sein Kollege Marco Schütz, Vorstandsmitglied der Verkehrswacht. Das liege daran, dass verschiedene Akteure wie die Stadt, das Schulamt, die Polizei und die Verkehrswacht mit den Lotsen zusammenarbeiteten. Im Durchschnitt habe es in den vergangenen Jahren um die 120 bis 150 Schülerlotsen in Bonn gegeben. Bei der letzten Erhebung vor ungefähr fünf Jahren seien es 220 Elternlotsen gewesen.

Nachbarn und Eltern können sich unter 0228/9 53 89 20 für den Lotsendienst melden.

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