Rund um Bad Godesberg Ein Wochenende im Zeichen der Sommerfeste
BAD GODESBERG · Ganz im Zeichen der vielen Straßen-, Kindergarten- und Sommerfeste stand in Bad Godesberg das vergangene Wochenende. Und das, obwohl gerade am Samstag wegen des starken Regens viele Angebote unter Zeltdächer und in Gebäude verlegt werden mussten.
Stress mit dem Ordnungsamt bekamen am Samstagabend einmal mehr die Mitglieder des Junggesellenvereins Lannesdorf. Bereits um 20 Uhr hätten Vertreter des Ordnungsamtes vorbeigeschaut, um sich schon einmal "für spätere Besuche" vorzustellen, schilderte Vorsitzender Markus Krupp den Verlauf. Die Lage eskalierte dann, als die Ordnungsamts-Mitarbeiter nach Mitternacht das kleine Festzelt räumen ließen, obwohl laut Veranstalter bis dahin überhaupt keine Beschwerde vorgelegen hätte.
Die gab es erst bei der Polizei, als Kirmesbesucher und Veranstalter auf der Drachenburgstraße mit den Ordnungsamtskräften lautstark diskutierten. Auch beim gestrigen Frühschoppen war Markus Krupps Ärger noch nicht verraucht, er beklagte sich bei Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann.
Sie versprach, einen Schlichtungstermin mit der Verwaltung zu vermitteln und stach sodann unter den Klängen der "Deutschmeister" und im Beisein des neuen Lannesdorfer Schützenkönigspaares das Fass an. Das Kirmestreiben geht heute weiter: Ab 20.30 Uhr gastiert die Band "Brassrock" im Festzelt. Am Dienstagabend findet ab 18 Uhr die Zachaies-Verbrennung statt.
Erstmals organisierten in Friesdorf die Kindertagesstätte und die Pfarrgemeinde Sankt Servatius ein gemeinsames Fest rund um den Garten der Kindertagesstätte. Nach einem von Pater Pauly geleiteten Familiengottesdienst, der vom Kindergartenchor, dem Kinderchor, dem Chor Phonidable und dem Kirchenchor musikalisch gestaltet wurde, gab es Tanzvorführen der Kindergartenkinder. Eltern führten das Theaterstück "Der Rabe, der anders war" auf. Der Reinerlös des Festes kommt der Anschaffung eines mobilen Defibrillators zugute.
Den Einzug in den Neubau des Seniorenhauses Steinbach in Mehlem haben auch viele Helfer des Deutschen Roten Kreuzes Bad Godesberg noch sehr gut in Erinnerung. Zehn Jahre liegt er inzwischen zurück. Beim Sommerfest begrüßte Heimgeschäftsführer Matthias Walbröl am Samstag die 78 Bewohner, deren Angehörige und eine Vielzahl der 90 derzeitigen Mitarbeiter. An einer riesigen Fotowand wurden die Ereignisse von vor zehn Jahren und der Einsatz der Mehlemer Bürgerschaft für die Erhaltung des Hauses Steinbach nochmals verdeutlicht.
Der parkähnlich angelegte Garten des Johanniterhauses im Villenviertel ist jetzt dank des Fördervereins und des Teams vom Sozialen Dienst um einen Sonnenplatz samt Sitzgruppe reicher. Beim gestrigen Sommerfest wurde die Neuanschaffung gefeiert, zudem aber auch das 125-jährige Bestehen des Johanniterhauses und seiner prächtig gewachsenen gleichaltrigen Rotbuche. Vor vielen Jahrzehnten war das Johanniterhaus eines der Bad Godesberger Krankenhäuser, wie Reinhard Pfotenhauer in einem Vortrag erläuterte. Pfarrer Post hielt eine Andacht mit den derzeit 119 Bewohnern und allen Gästen.
Im Hermann-Josef Haus in Schweinheim drängten sich am Samstag die Besucher des Sommerfestes während der Autogrammstunde um Spieler der Telekom Baskets Bonn. Anschließend gaben Florian Koch und Andrey Mangold den Kindern und Jugendlichen einen Einblick in den Basketballsport. Susanne Beckschwarte von der Leitung des Hauses bedauerte, dass das geplante Ponyreiten witterungsbedingt ausfallen musste. Die Hüpfburg konnte aber nach umfangreichen Trocknungsmaßnahmen gestürmt werden.
Unter dem Motto "Unterwegs" gestaltete das Familien-Begegnungszentrum Juco sein Sommerfest in Muffendorf. Der seit Februar gewählte hauptamtliche Vorstand mit Nicole Riquier, Raja Limbach und Ellen Breinkern hatte neue Pfade für die Festgestaltung gewählt. Wegen des Regens waren sämtliche Programmpunkte nach drinnen verlagert worden. Dort präsentierten sich die Kinder der U-3-Gruppe mit einer "Reise nach Madrid". Im Reisefieber und passend als Urlauber ausstaffiert waren zudem die Kindergartenkinder des Juco mit einem ganz speziellen Strandprogramm.
Die Festgemeinde der Mühlenstraße in Plittersdorf lässt sich auch bei Regenwetter nicht vom Feiern abhalten. Das bewiesen die Anwohner beim großen Straßenfest, zu dem auch in diesem Jahr nicht nur direkte Anwohner vorbeischauten, sondern auch Freunde und Bekannte aus der weiteren Nachbarschaft. Während beim Kaffee trinken & Kuchen essen die Anwohner unter einer großen Zeltanlage Schutz vor dem Regen suchten, genossen die Kinder das Spieleprogramm mit Torwandschießen, Stelzenlauf und Wasserpistolen-Schießen. Der Erlös des Festes kommt wie in den Vorjahren den Plittersdorfer Kindergärten und dem Förderkreis Leukämieerkrankter Kinder zugute.
Mit einem Spielplatzfest samt Fußballturnier endete Sonntagnachmittag der Reigen der Sommerfest. Die Vereine "Tolle Spielplätze" und "Al Hilal" hatten zum Kapellenweg nach Rüngsdorf eingeladen. Passend zur EM wurde mit 16 Teams das Turnier nachgespielt - bei Sonnenschein.
