Deutsches Museum Bonn Ein Schlachtplan für die Rettung

PLITTERSDORF · Rechtsanwalt Werner Preusker verbreitete am Mittwochabend beim Bürgertreff des CDU-Ortsverbandes Plittersdorf im voll besetzten Saal "Godesberg" des Restaurants Schaumburger Hof Zuversicht im Hinblick auf eine mögliche Rettung des Deutschen Museums an der Ahrstraße.

 Kinderaktionen wie hier im März dieses Jahres gehören zum ständigen Angebot des Deutschen Museums. Aus Sicht vieler Bürger wäre eine Schließung des Hauses ein herber Verlust für die Stadt.

Kinderaktionen wie hier im März dieses Jahres gehören zum ständigen Angebot des Deutschen Museums. Aus Sicht vieler Bürger wäre eine Schließung des Hauses ein herber Verlust für die Stadt.

Foto: Horst Müller

Wie berichtet, soll das Museum ab 2017 nicht mehr von der Stadt gefördert werden. Seit dem Frühjahr ist Preusker, Mitglied einer Gruppe engagierter Bürger, die für den Erhalt des Deutschen Museums kämpfen, im Gespräch mit der Museumsleitung und zahlreichen anderen Personen, Unternehmen und Institutionen. "Wir haben eine Reihe von Helfern, ich bin zuversichtlich", sagte Preusker.

Um seinen Optimismus zu untermauern, stellte er "eine Art Blaupause" vor - oder, wie es Moderator und CDU-Ortsvorsitzender Nikolaus Kircher bezeichnete, "einen Schlachtplan". Preuskers Ausgangspunkt: "Alle Fraktionen wollen helfen, die Stadtverwaltung soll Sponsoren finden, Rhein-Sieg-Kreis, Land und Bund sollen unterstützen." Und: "Ein Förderkreis der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg wurde soeben gegründet" (der GA berichtete).

"Die Basis einer langfristigen Finanzierung", so Preusker, "muss eine institutionelle Förderung aus öffentlichen Mitteln sein. Ergänzend dazu müssen Projekte von öffentlichen und privaten Trägern zur Finanzierung beitragen. Ideal für eine langfristige Finanzierung, auch eines Teilbetrags, wäre eine Stiftung."

Die Stadt Bonn solle ihren Beschluss bis Ende September überdenken, sollte sie bis dahin keine Geldgeber gefunden haben. Der Rhein-Sieg-Kreis trage ebenfalls Verantwortung: "Er profitiert mit seinen Bürgern und Unternehmen vom Nutzen des MINT-Lernorts" (also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). "Das Land NRW, es investiert und gewinnt durch Bürger und Unternehmen der Region Rheinland."

Zuspruch bei diesem Punkt erhielt Preusker vor allem von CDU-Ratsmitglied Christian Gold: "Bildung ist Länderaufgabe. Ich sehe in erster Line das Land in der Verantwortung, denn es sind nicht nur Bonner Kinder, die das Museum besuchen."

Der Bund sollte nach Ansicht von Preusker "das Haus als Schaufenster der Innovationen am Standort der deutschen Wissenschaftsorganisationen stärken. Und Unternehmen aus den Branchen Telekommunikation, Elektro- und Solartechnik, Chemie und Kunststoff sollten sich engagieren.

Sein Fazit: "Jeder Geldgeber steuert 150.000 Euro direkt bei. Die Stadt zahlt die Personalkosten plus ihre 150 000 Euro, soweit sie nicht vier andere Geldgeber findet." In den Worten von Kircher: "Dieses Juwel darf nicht weggegeben werden."

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