Gastronomie in Bad Godesberg Ein neues Konzept fürs Redüttchen

Bad Godesberg · Fast drei Jahre nach der Schließung des Restaurants Redüttchen setzen die neuen Betreiber ab Freitag mit einem neuen Konzept auf mehr Bodenständigkeit.

Die Prominenz aus Bonner Hauptstadtzeiten in Form von Staatspräsidenten, Königen und Ministern schmückt auf zahlreichen Fotos bereits die Wände der oberen Etage im Redüttchen. Die alten Bilder des einstigen Haus- und Hoffotografen Günter Klein, die früher das Foyer der Redoute zierten, sind rüber ins alte Gärtnerhaus gewandert.

„Ein neuer Anstrich, ein bisschen Kosmetik – im Wesentlichen ist hier alles so geblieben“, meinte Michael Stern, seit fünf Jahren gemeinsam mit Christoph von Borries Betreiber des kurfürstlichen Ensembles von Redoute und Redüttchen, bei der Präsentation am Mittwoch.

Und er vergaß nicht zu erwähnen, dass die Betreiber der „Von Borries & Partner Premiumgastronomie-Gruppe“ bereits beim ersten Anlauf 2011 rund 250.000 Euro Eigenkapital in die städtische Immobilie investiert hatten, um diese in eine neue Zeit zu führen.

Gastgeber ist Klaus Sasse

Und die soll jetzt nach rund dreijähriger Unterbrechung mit neuer Mannschaft und neuem Konzept endlich kommen. „Wir sind immer wieder angesprochen worden von den Leuten“, sagte Rudolf von Borries, „und sind in uns gegangen.“ Herausgekommen sei „ein Lokal für jedermann. Und das Allerwichtigste: Wir haben eine tolle Mannschaft“.

Gastgeber ist ab Freitag Klaus Sasse, der auf Stationen in bekannten Häusern zurückblicken kann und in den letzten fünfeinhalb Jahren als Restaurantleiter und stellvertretender Geschäftsführer im „Romantik Gasthaus Brogsitters Sanct Peter“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler tätig war.

Küchenchef ist Matthias Pietsch, der zuletzt die Á-la-Carte-Küche im renommierten Sterne-Restaurant „Lago“ in Ulm leitete. Der 30-Jährige, der seit seinem 16. Lebensjahr in der Küche steht und auch einige Jahre auf Schloss Bensberg arbeitete, stellte sich selbst „als Genussmensch“ vor und versprach „viele Produkte aus der Region, nichts aus Massentierhaltung und überhaupt viel Selbstgemachtes wie zum Beispiel Eis und Nudeln“.

Vom Halven Hahn bis Perlhuhn

Die Karte bietet vom „Halven Hahn“ über Jakobsmuschel in Nussbutter und Perlhuhn bis zum „Sauerbraten vom Rind“ eine abwechslungsreiche Küche.

„Dass die beiden in Sterne-Restaurants gearbeitet haben, heißt nicht, dass wir jetzt ein Sterne-Restaurant sind. Aber wir wollen eine Super-Qualität anbieten“, so Stern. „Und“, ergänzte von Borries, „die Bodenständigkeit wird bei uns gewahrt bleiben.“

Von „einem großen Tag für Bad Godesberg“ sprach Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke. Von Borries wollte mit der Wiedereröffnung auch ein Signal setzen: „Bad Godesberg steht seit einiger Zeit in der Kritik. Das deckt sich nicht mit unseren Erfahrungen. Die Lebensqualität ist nach wie vor hoch. Und dazu wollen wir beitragen.“

Auch für die Redoute bedeutet die neue Mannschaft, bestehend aus insgesamt vier Köchen und drei Mitarbeitern im Service, „noch einmal einen Qualitätssprung“, so Stern. „Eine Win-win-Situation“, ergänzte Sasse, „und das mit einem fairen Preis-Leistungsverhältnis.“

Die ersten Testesser in Form von Rotariern und Mitgliedern des Internationalen Clubs La Redoute waren in den letzten Tagen auch schon da zum „soft opening“, wie sich das in der Gastronomieszene nennt. „Von denen haben wir bereits ein sehr gutes Feedback erhalten – das spornt uns an“, freute sich Stern. Als Kombination aus Restaurant und Weinbar versprach Sasse „viele gute Weine, vor allem von europäischen Winzern“.

Geöffnet ist das Redüttchen, Kurfürstenallee 1, künftig jeweils dienstags bis samstags ab 17 Uhr.

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