EVM investiert auf dem Heiderhof Ein neues Blockheizkraftwerk

HEIDERHOF · Was da am Kran baumelte, soll ein weiterer Schritt in Richtung Klimaschutz und Energiesparen sein. Ein 70-Tonnen-Schwerlastkran hievte am Donnerstagmorgen am Schwarzbirkenweg zwei zusammen rund 30 Tonnen schwere Container von einem Tieflader vor das Heizkraftwerk der Wohnbau Service, eines bundesweit tätigen Immobiliendienstleisters mit Sitz auf dem Heiderhof.

 Ein Schwerlastkran hievt einen Container mit Technik vor das Heizkraftwerk.

Ein Schwerlastkran hievt einen Container mit Technik vor das Heizkraftwerk.

Foto: Axel Vogel

Spezialisten der Energieversorgung Mittelrhein AG (EVM) montieren nun die vorbereitete Technik in den beiden Containern so zusammen, dass daraus ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk (BHKW) wird.

Die Idee ist nun: Das von der EVM gebaute und betriebene BHKW soll das bestehende Heizkraftwerk der Wohnbau Service, das rund 2500 Wohneinheiten auf dem Heiderhof mit Wärme versorgt, vereinfacht ausgedrückt „optimieren helfen“, erklärte Wohnbau-Service-Geschäftsführer Thomas zur Oven. „Und zwar zum Vorteil unserer Mieter und Eigentümer wie auch für die Umwelt.“

Das BHKW soll nämlich zunächst zum Einsatz kommen, um den Grundlastbetrieb des Heizkraftwerkes in Sachen Wärmebedarf abzudecken. Der Clou an der Sache ist, dass beim Betrieb des BHKW Strom erzeugt wird, und zwar in beachtlicher Menge: Die EVM geht von einer jährlichen Strommenge von rund 3.500.000 Kilowattstunden aus, was nach den Berechnungen der Wohnbau Service für die Versorgung von rund 1100 Haushalten reichen würde.

CO2-Einsparung von rund 950 Tonnen im Jahr

Daneben wird die Abwärme als Heizenergie genutzt. Für Thomas zur Oven ist der Klimaschutz ein ganz wichtiger Aspekt. Die Kraftwärmekoppelung, auf der das BHKW-Prinzip fußt, sei „zentraler Bestandteil der Energiewende“. Im konkreten Fall liege die CO2-Einsparung des BHKW bei rund 950 Tonnen im Jahr.

Dabei stellte EVM-Bereichsleiter Peter Ernst klar, dass der Strom auch den Bewohnern auf dem Heiderhof zugute kommen soll. Denn sein Unternehmen übernimmt nicht nur die Investitionskosten für das rund 600.000 Euro teure BHKW, sondern auch den Betrieb.

Für den Verbraucher bedeutet das: „Alle, die wollen, können den Strom zum Nahbereichstarif abnehmen und zwar zu einem wettbewerbsfähigeren Preis als den Normalstrom.“ In Betrieb gehen soll die Anlage spätestens Ende Juli.

Auch die Wohnbau Service hat etwas davon: „Die Bewohner des Heiderhofs können mit günstigem und umweltschonend produziertem Strom versorgt werden, wir als Unternehmen haben die Sicherheit, dass wir, wenn das Kraftwerk mal ausfallen sollte, die Grundlast mit dem BHKW gewährleisten“, so zur Oven. „Gleichzeitig beziehen wir die vom BHKW erzeugte Wärme unter unserem Erzeugerpreis und geben diesen Vorteil zu hundert Prozent an die Abnehmer weiter.“

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