Geplante Flüchtlingsunterkunft in Plittersdorf Ein Haus für Flüchtlinge und Studenten?

PLITTERSDORF · Die geplante Unterkunft an der Gotenstraße sorgt weiter für Diskussionen. Anwohner schlagen nun vor, das Bürogebäude in ein Studentenwohnheim umzubauen.

 Die geplante Flüchtlingsunterkunft in der Gotenstraße

Die geplante Flüchtlingsunterkunft in der Gotenstraße

Foto: Franz

Die geplante Flüchtlingsunterkunft an der Gotenstraße hat erneut die Politik beschäftigt. Anwohner hatten das Vorhaben heftig kritisiert, Bürgeranträge gestellt – und in der Junisitzung der Bezirksvertretung kein Rederecht erhalten, da die Politiker das Thema von der Tagesordnung genommen hatten. Begründung: Der Rat habe den Ankauf und den Umbau im Mai bereits beschlossen, eine Diskussion habe sich damit erübrigt.

Nach Protesten und Schriftverkehr zwischen Bürgern und Verwaltung nun die Kehrtwende: Den Antragstellern hätte Rederecht eingeräumt werden müssen, so die Verwaltung. Das wurde nun in der jüngsten Sitzung des Gremiums nachgeholt. „Das Gebäude ist zwar angekauft, mit dem Umbau wurde aber noch nicht begonnen“, sagte ein Anlieger. Die Flüchtlingssituation sei mittlerweile entspannter, als aus der Stellungnahme der Verwaltung vom Juni hervorginge. „Überall wird vom Rückbau der Unterbringungen für Flüchtlinge gesprochen, nur in Bonn soll ein Überangebot vorgehalten werden. Diesen Luxus muss sich eine verschuldete Stadt erst einmal leisten.“ Warum man nicht stärker auf sozialen Wohnungsbau setzen würde oder das Gebäude an der Gotenstraße in ein Studentenwohnheim umwandeln würde, wollte der Bürger wissen.

Man könnte Studenten und Flüchtlinge gemeinsam in dem Gebäude unterbringen, hieß es fraktionsübergreifend seitens der Kommunalpolitiker. Eine Durchmischung fördere die Integration und wäre generell gut, auch an anderen Stellen wie dem ehemaligen CMA-Gebäude an der Koblenzer Straße, in dem ebenfalls Flüchtlinge untergebracht werden sollen.

Allerdings, so das Gremium einmütig, könne man derzeit nichts entscheiden: Es gehe nicht an, dass man auf Basis einer inaktuellen, mehr als sechs Monate alten Stellungnahme der Verwaltung diskutieren müsse, hieß es aus dem Gremium. Die Vorlage solle dringend aktualisiert werden, außerdem brauche man zu dem Thema Durchmischung eine neue Stellungnahme – und damit Einschätzung – der Verwaltung.

So wurde das Thema schließlich vertagt, mit der Maßgabe, dass die Verwaltung alles prüfen und das Ergebnis in der Bezirksvertretung vorstellen soll.

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