Stadtfest in Bad Godesberg Drei Tage lang lockte ein umfangreiches Angebot

BAD GODESBERG · Wenn sich die Probleme Bad Godesbergs doch so erfrischend einfach lösen würden wie bei Martin dem Zauberer auf der Bühne am Fronhof. Mit etwas magischem Salz und dem Spruch "Hokuspokus Poppeldipopp" verwandelten sich durch ihn beim Stadtfest die dicksten Seile in kleine handliche Portionen. Rundherum stand Groß und Klein der Mund offen. Donnernder Applaus folgte. Zumal der charmante Zauberer sich jetzt auch noch Yasmin als Assistentin holte.

 Großer Andrang: Die Besucher strömen zum Stadtfest in Bad Godesberg.

Großer Andrang: Die Besucher strömen zum Stadtfest in Bad Godesberg.

Foto: Ronald Friese

Zaubern werde das Vorbereitungsteam beim Stadtfest zwar kaum können, meinte Stadtmarketing-Chefin Brigitte Grüll auf dem Theaterplatz und schaute sorgenvoll zu den Regenwolken hinauf. Von den vereinzelten, kurzen Schauern aber ließen sich die Besucher nicht abhalten.

Das Team auf jeden Fall gab schon im Vorfeld alles. Schließlich müsse das seit 2004 in der City etablierte Drei-Tages-Event inklusive verkaufsoffenem Sonntag dem Stadtteil doch immer wieder zur guten Außenwirkung verhelfen. Das Fest biete in seinem umfangreichen Programm mit zahlreichen Ausstellern aus Kunst und Gewerbe zum großen Teil Eigengewächse auf, erläuterte Grüll.

Dazu gehören Zauberer Martin Kuhlemann ebenso wie der Friesdorfer Thomas Münz bei Willi Bellinghausens Dancing Sound. Auch den Mehlemer Christian Meringolo hatte Grüll mit seiner Popband verpflichtet. Alte Godesberger Stadtfest-Hasen waren unter anderem auch die Piccolo Puppenspiele. Und so mancher Protagonist auf der Bühne wurde auch nach Jahren wiedererkannt.

"Aber das ist doch mein ehemaliger Lehrer am Amos-Comenius-Gymnasium", sagte Renate Köllges und zeigte auf den Drummer Dietmar Dietrich der Gruppe A. G. and the Motel Kings. Anderen fiel auf, dass auch A. G. alias Axel Girnus selbst aus Pennenfeld stammt.

Eigengewächse waren auch "alle Heidi Klums bei der tollen Modenschau, die die Geschäfte der Alten Bahnhofstraße wieder auf die Beine gestellt haben", sagte Grüll. Dort lagen am Sonntag rote Teppiche aus. "Super organisiert, sehr intim" sei das Fest jedes Jahr aufs Neue, meinte Köllges. "Ich komme immer wieder", so Passant Rolf Wermund.

Dem leider gar nicht so guten Image des Stadtteils täten auch die abendlichen Auftritte von Smokie Revival Band und Curly'N'Divine richtig gut. "Für mich als Godesberger hat unser Stadtteil ohnehin keinen Schrecken", ergänzte Wermund. Beim Ponyreiten standen inzwischen Vater und Sohn Rücker.

"Na, Leandre, wäre das nicht was?", fragte Vater Gerd, der sich zur Freude des Söhnchens schon am Nachbarstand zum Tiger schminken ließ. Brigitte Grüll konnte schließlich bei dem von ihr zum letzten Mal organisierten Stadtfest - sie gibt den Posten als Stadtmarketing-Chefin ab - eine durchweg positive Bilanz ziehen.

"Auch die Geschäfte am verkaufsoffenen Sonntag sind zufrieden." Aufreger am Rande: der Polizeieinsatz gegen vier Softball schießende Jugendliche am Freitagabend in der Villichgasse. Nach Angaben der Leitstelle der Polizei wurden zwei intakte Softballpistolen sicher gestellt und Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Jugendlichen eingeleitet.

Imperia-Teffen

Das standen sie zur Freude zahlreicher Motorrad-Freaks am Sonntag beim Stadtfest an den Cityterrassen aufgestellt: 16 frisch polierte echte "Schlitten" der ehemaligen Godesberger Firma Imperia aus den Jahren 1926 bis 1936.

Matthias Wohlleben hatte das bundesweite Treffen der Liebhaber dieser bildschönen Motorrad-Marke erneut organisiert. Eine flotte Tagesrunde hatten die Fahrer schon gedreht und den ehemaligen Fabrikationsort, eine Godesberger Villa, besichtigt.

Jetzt ging es an der Geburtsstätte ihrer Maschinen um den Austausch mit den kleinen und großen Jungs, die entzückt um die "Imperias" strichen. Auch eine Frau war unter den mutigen Fahrern: Elke Ter Linden aus Krefeld, die bei Ehemann Willi mit viel Freude im Beifahrersitz mitkurvt. "Wir sind halt motorradverrückt", sagten die beiden.

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