Preis für Freibad-Freunde-Friesdorf Die Retter des sommerlichen Wohnzimmers

BAD GODESBERG · Die Godesberger FDP würdigt das außergewöhnliche Engagement der Freibad-Freunde-Friesdorf mit dem Liberalen Bürgerpreis 2014.

 Freuen sich über den Wanderpreis: Sigrid Brozio (v.l.), Jürgen Bruder, Alexander May, Bärbel Richter und Ingeborg Czudaj.

Freuen sich über den Wanderpreis: Sigrid Brozio (v.l.), Jürgen Bruder, Alexander May, Bärbel Richter und Ingeborg Czudaj.

Foto: Ronald Friese

Es war einmal ein gemütliches, verschlafenes Freibad, das Friesi, und die "Drohung" des Stadtrats, dieses Kleinod zu schließen. Man schrieb das Jahr 1992. Doch einige rührige Friesdorfer waren nicht bereit, ein solches Verdikt hinzunehmen und sammelten kurzerhand 6000 Unterschriften. Sie verhinderten nicht nur die drohende Schließung. Sie gründeten im Jahr darauf den Verein der Freibad-Freunde-Friesdorf, der mittlerweile 3000 Mitglieder zählt. Er ist am Sonntag mit dem Liberalen Bürgerpreis 2014 geehrt worden, den die FDP auslobt.

Aus ihrem geliebten "Friesi" machte der Verein ein Kernstück gemeinschaftlichen Lebens. Allein die Aktivitäten für 2014 lesen sich wie das Animationsangebot eines Cluburlaubs: Mitsommernachtsfest mit Buffet und Dixie-Band, der "Friesathlon" und das Sponsorenschwimmen, Kinderschwimmkurse, Rettungskurse für Eltern und Großeltern, die "Friesdorfer Freibad Filmnächte", "Brunchen und Planschen", "Paella am Pool", "Grillen und Chillen". Und weil der Sommer für den Verein eindeutig zu kurz ist, beteiligt man sich seit Kurzem mit einer eigenen Abordnung am Kessenicher Karneval. Bademantel ist Pflichtkostüm. Zu den neueren Einrichtungen gehört eine Schwimmbadbibliothek in einer alten Telefonzelle und das "Rettungsboot" für den kleinen Hunger. Die Saisonkarte, 25 Euro für Jugendliche und 50 für Erwachsene, ist der Schlüssel zum sommerlichen Wohnzimmer der Daheimgebliebenen.

Am Haus an der Redoute erhielten die Freibad-Freunde Friesdorf am Sonntag den Wanderpreis in Form einer bronzenen Eule, das Symbol der Weisheit. In seiner Laudatio schloss Alexander May (FDP) den Bogen zwischen "Freiheit" als Grundgedanken seiner Partei und gesellschaftlichem Engagement. "Eine gesteigerte und seltene Ausprägung von Freiheit in Verantwortung ist die Haltung Freiheit zur Verantwortung, also der konkrete freiwillige Einsatz der eigenen persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten für die Belange der Gesellschaft", sagte May.

Angesichts des "alljährlichen und ganzjährigen Theaterstücks mit dem Titel Schließung Bonner Schwimmbäder" freute sich die Vorsitzende des FFF-Vereins, Inge Cziudaj: "Im Augenblick sind wir definitiv nicht von einer Schließung bedroht. Dank unseres Einsatzes."

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