Schulen in Godesberg Turnhalle der Gotenschule wird später fertig

Bad Godesberg · Die Stadt will den Neubau an der Neckarstraße nun gemeinsam mit der Erweiterung der Gotenschule realisieren. Die Bezirksvertretung entscheidet im Dezember.

 Freie Sicht auf die Gotenschule gibt es seit dem Abriss der Turnhalle im Sommer. Eigentlich sollte ab Januar 2020 mit dem Neubau begonnen werden.

Freie Sicht auf die Gotenschule gibt es seit dem Abriss der Turnhalle im Sommer. Eigentlich sollte ab Januar 2020 mit dem Neubau begonnen werden.

Foto: Axel Vogel

Die Bonner Verwaltung hat neue Überlegungen zur Gotenschule angestellt. So präsentierte sie dem Schulausschuss jetzt eine Vorlage, wonach der Ersatzbau für die bereits abgerissene Turnhalle und der Neubau für die Schulerweiterung planerisch ab einem gewissen Schritt zusammengelegt werden sollen. Für alle Nutzer der Sporthalle bedeutet das, mindestens sechs Monate länger als eigentlich geplant auf ihr einstiges Domizil verzichten zu müssen. Das bestätigte das Presseamt am Freitag.

„Allerdings könnten mit dem vorgeschlagenen Vorgehen der Erweiterungsbau und die Turnhalle insgesamt schneller gebaut werden, als wenn beide Maßnahmen separat voneinander umgesetzt würden“, meinte Kristina Buchmiller vom Presseamt. Deshalb sei aus Sicht der Stadt die gemeinsame Fertigstellung für die Schule die bessere Variante. „Den Schulen und Vereinen werden bis zur Inbetriebnahme der neuen Turnhalle Ersatzzeiten in anderen Hallen zur Verfügung gestellt“, sagte Buchmiller auf die Frage zur Bedeutung der Nachricht für den Schul- und Vereinssport.

Ausschuss gab grünes Licht

 Der Schulausschuss gab dem Ansinnen grünes Licht und empfahl der Bezirksvertretung Bad Godesberg, das Projekt so zu beschließen. „Es macht sowohl organisatorisch als auch finanziell Sinn, wenn man beides zusammenlegt“, sagte Schulausschuss-Vorsitzender Tim Achtermeyer dem GA. Es gebe so zum Beispiel nur ein Planungsverfahren, nur eine Bauanlieferungsphase. „Dadurch sparen wir Geld, mit dem wir den Sanierungsstau bei anderen Schulen beheben können“, so Achtermeyer. Eine Erklärung, warum die Erweiterung nicht direkt mit dem Abrissbeschluss der Turnhalle mitverfolgt worden sei, hatte der Vorsitzende nicht. Aber eine Vermutung: „Mit Schul- und Sportamt sind zwei Ämter beteiligt.“

Für Achtermeyer und seine Ausschusskollegen stand bei der Empfehlung vor allem die Aussicht auf weitere Plätze für die Offene Ganztagsschule (OGS) im Vordergrund. Schulen seien 100 Jahre lang für einen Vormittagsunterricht gebaut worden, mittlerweile aber Lebens- und Lernort für Vor- und Nachmittag. „Diesen Paradigmenwechsel müssen wir auch baulich umsetzen. Dabei müssen wir allerdings schneller werden, um allen Kindern möglichst schnell einen OGS-Platz garantieren zu können“, forderte Achtermeyer.

Schule wächst von acht auf zwölf Klassen

Neben der generellen Entscheidung, die zwei separaten Maßnahmen nun als eine fortzuführen, geht es auch um die Freigabe von 150.000 Euro für Architektenleistungen. Rates hatte im September 2017 beschlossen, die Schule um einen Zug zu erweitern. Also von acht auf zwölf Klassen zu wachsen. Die Planungskosten waren vom Jahr 2018 in dieses Jahr übertragen worden. Bei den Entwürfen, die im Frühjahr 2020 vorliegen sollen, will die Stadt die OGS-Nutzung mit berücksichtigen, so Buchmiller. „Danach wird mit den Ausschreibungen begonnen, sodass nach heutigem Stand mit dem Bau im Herbst 2020 begonnen werden könnte“, teilte die Presseamtsmitarbeiterin mit. Zur Fertigstellung könne man noch keine belastbare Aussage treffen.

Sollten die Bezirksverordneten am 11. Dezember für die Vorlage stimmen, beträfe das auch die Vereine SSV Plittersdorf, TTC Plittersdorf, Bonn Capitals und die Basketballgemeinschaft Bonn 92. Denn die 5,3-Millionen-Euro teure Halle hätte eigentlich ab Januar 2020 gebaut werden sollen. „Wir haben Ausweichquartiere, aber es ist natürlich zeitlich aufwendiger als früher“, sagte Capitals-Sprecherin Angela Beckmann. Die Material- und Umkleidecontainer seien nicht angenehm, aber eine Lösung, meinte SSV-Vorsitzende Ingrid Naß.

Man habe nur eine Hallenzeit abgeben müssen, zeigte sich TTC-Vorsitzender Christian Großheim dankbar. Als kritisch für den Jugendbereich wertet dagegen der Vorsitzender der BG Bonn, Harald Limböck, die Überlegung: „Wir haben schon jetzt einen Aufnahmestopp und bekommen keine weiteren Hallenzeiten.“

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