City-Streife in Bad Godesberg Die Nachfrage ist groß
BAD GODESBERG · Wie geht es weiter mit der City-Streife in Bad Godesberg? Werden die Einzelhändler weiterhin für den Service von Sicherheitsdienstleister Timo Hähnlein bezahlen?
Wie mehrfach berichtet, hatte der Verein Stadtmarketing, der bislang Auftraggeber von Hähnlein war, den Vertrag zu Ende Juli gekündigt. Als Grund gab der neue Vorsitzende Andreas Lüderitz laut Hähnlein an, nicht genug Geschäftsinhaber seien bereit gewesen, eine Preiserhöhung mitzutragen.
Die war allerdings für Timo Hähnlein zwingend notwendig, um "kostendeckend arbeiten zu können". Lüderitz bestätigte dem GA die Kündigung, gab aber zu bedenken, dass auch für seinen Verein das Ganze bislang "ein Zuschussgeschäft war". Damit wäre das "Aus" für den Dienst besiegelt gewesen. Doch seit dem 1. August fährt Hähnlein die Streife in eigener Regie und rechnet mit den Geschäftsleuten nach einem gestaffelten Preissystem selber ab. Er sagt: Der Bedarf ist da. Die City-Streife war eine Dienstleistung, die "vor viereinhalb Jahren auf die Schnelle aus dem Boden gestampft wurde", erinnert sich Hähnlein. Anfangs hatten 70 Geschäftsleute mitgemacht, zuletzt waren es noch rund 40.
Für eine Pauschale von 2500 Euro im Monat habe er damals direkt dem Verein die Streife angeboten, was "eine Art Sponsoring" gewesen sei. Bei seiner Rechnung habe er auf Folgeaufträge gebaut, die er auch bekam: "In Bad Godesberg ist ein Riesenmarkt." Trotzdem kann Hähnleins Firma, die wegen der Nachfrage von Bad Münstereifel an die Friesdorfer Straße umgezogen ist, langfristig nur mit "marktkonformen Preisen" bestehen.
Daher wurde er unlängst beim Stadtmarketing vorstellig und forderte, die Monatspauschale ab dem 1. Januar 2015 auf 5000 Euro zu erhöhen. Dafür konnte Lüderitz nach eigener Aussage aber nicht so viele Mitglieder begeistern, wie zu einer rentablen Fortführung des Dienstes notwendig gewesen wären. Lüderitz erklärt das auch damit, dass eine private Organisatorin parallel einen eigenen Streifendienst im Villenviertel angeboten hatte (der General Anzeiger berichtete). Diesen führt Hähnlein ebenfalls durch.
Dass er nun auch die City-Streife übernimmt, hing mit zahlreichen Anfragen zusammen: "Viele Bestandskunden wollten den Dienst weiterführen." Dazu gehörte auch Martin Stützer, Chef des Restaurants "Bastei". Die Streifen seien für seine Mitarbeiter "eine Beruhigung" und vermittelten "ein gutes Gefühl". Auch Neukunden wie etwa der Besitzer der City Terrassen haben bei Hähnlein Wach- und Streifendienste gebucht: "Ich habe jetzt mehr Kunden als noch im Juli." Damit kann der Verein Stadtmarketing gut leben, betont Vorsitzender Lüderitz: "Es spricht für das Konzept, dass es jetzt übernommen wurde." Unterm Strich habe Bad Godesberg nichts verloren.
