Ökumenischer Abend in der Johanneskirche Die Klimapilger lassen es sich noch mal gut gehen

BAD GODESBERG · Die Tafel, die in der Johanneskirche steht, ist reich gedeckt: Brötchen, Käse, Obst, geschmierte Brote und eine Vielzahl an Getränken. Für die Klimapilger, die von Flensburg nach Paris zur dortigen Klimakonferenz Ende November pilgern, hat sich die Johannes-Kirchengemeinde ordentlich ins Zeug gelegt und bemüht.

 Zu Ehren der Pilger, die zur Klimakonferenz in Paris aufbrechen, sang der Jugendchor Sounding Voices in der Johanneskirche.

Zu Ehren der Pilger, die zur Klimakonferenz in Paris aufbrechen, sang der Jugendchor Sounding Voices in der Johanneskirche.

Foto: Maximilian Mühlens

Für einen Ökumenischen Abend und zum Austausch traf man sich in dem Gotteshaus - der Jugendchor Sounding Voices unterhielt die Pilger musikalisch.

"Ich war gestern schon in Köln dabei und habe den Tagebau Garzweiler besichtigt", sagte Cornelia Hutterer-Siebert. "Es war beeindruckend, aber auch sehr bedrückend". Nicht loslassen würde sie der Eindruck eines komplett verlassenen Dorfes. "Die Fenster waren zugenagelt, die Kirche entweiht - ein schrecklicher Anblick, und das alles nur für die Energiegewinnung.

"Noch länger unterhielt sie sich mit anderen Pilgern und Gemeindemitgliedern über die Eindrücke des Tages. Wo sie an diesem Abend nächtigen sollte, wusste sie bis dato nicht. "Ich habe noch keine Ahnung. Aber ich habe Pilgererfahrung, ich nehme jede Schlafmöglichkeit", sagte die Swisttalerin lachend.

Klaus Backhaus ließ den Blick über das Buffet schweifen. "Die versuchen sich alle gegenseitig zu übertreffen. Wer bietet den Pilgern am meisten?", merkte der Düsseldorfer kritisch an. Dabei ließe sich der Pilgergedanke hungrig fast besser transportieren, war Backhaus überzeugt. Für ihn sei es wichtig, dass er mit Menschen in Kontakt komme und mit ihnen über aktuelle klimapolitische Themen diskutieren könne. Ganz begeistert war er von seiner Herberge.

"Mit dem Hauseigentümer habe ich bis drei Uhr heute Nacht diskutiert. Da kamen auch sehr persönliche Dinge zur Sprache. Um solche Gespräche zu ermöglichen, muss man sich öffnen und auch von sich selber Dinge preisgeben", so Backhaus.

Während sich in der Johanneskirche überwiegend Tagespilger aus der Umgebung eingefunden hatten, war Erwin Nissen aus Flensburg einer der wenigen Pilger, die die gesamte Strecke von Flensburg bis Paris mitpilgern. "Von Bonn habe ich kaum etwas gesehen, was ich sehr schade finde", erzählte Nissen mit einem typisch nordischen Akzent. Das Programm sei vielfältig und man müsse die Termine einhalten.

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