Weiberfastnacht Die Godesbergerinnen drehen auf

BAD GODESBERG · Bier und Pänz schleppen und die Toiletten sauber halten, das durften sie am Donnerstag, die Männer in Bad Godesberg. Zeugnisse dieser hoch qualifizierten Verwendung für das vermeintlich starke Geschlecht gab es reichlich, beispielsweise auf den Weibersitzungen im Stadtbezirk.

 Volles Haus in der Servatiushalle in Friesdorf: Dort feiern die jecken Wiever unter der Ägide von Sitzungspräsidentin Heike Blank.

Volles Haus in der Servatiushalle in Friesdorf: Dort feiern die jecken Wiever unter der Ägide von Sitzungspräsidentin Heike Blank.

Foto: Alfred Schmelzeisen

MUFFENDORF. Bei den Bergfunken in der Kleinen Beethovenhalle hatten Männer zwar Zutritt; das aber könnte auch daran gelegen haben, dass sie als "Kaffeetanten" um Stefan Schubbe mit durchaus beachtlicher Oberweite recht schwer zu erkennen waren.

Und überhaupt: Auch sie waren im Saal lediglich als untertänige Diener gefragt. Das närrische Zepter schwang dort in bewährter Weise Inge Schöner, die in der vollen Hütte gleich zu Beginn das vereinseigene Kindertanzcorps begrüßen durfte.

53 Nachwuchstänzer, darunter als Jüngster der zweijährige Ben, bereiteten den etwas größeren Eigengewächsen die Bühne, unter ihnen dann die Garde der Bergfunken und die Elterngruppe der "Eselsfünkchen", die inzwischen auch Buchungen für Auftritte bei anderen Vereinen vermelden kann.

Seit Dienstagabend hatten zahlreiche helfende Hände dafür gesorgt, dass sich die Kleine Beethovenhalle wieder einmal als echter Hexenkessel bewähren konnte. Der Elferrat behielt den Überblick bei Dekoration und weiteren Vorbereitungen, die dann am Donnerstag bei den Auftritten von "Rampensau"-Preisträger Markus Krebs, den "Köbesse" und dem "unglaublichen Heinz" ihre Bewährungsprobe bestanden.

Eine Besonderheit sorgt bei der Sitzung in Muffendorf immer für besonderen Gaudi: Weil Teller und Tassen von zuhause mitzubringen sind, drängt sich ein kleiner Wettbewerb für das schönste Kaffeegedeck natürlich geradezu auf...

LANNESDORF. Bei den "Fidele Möhnen" vibrierten die Holzdielen im historischen Saal der Alten Bauernschenke, als Sitzungspräsidentin Maria Florent die eigenen Tanzgruppen, also die "Rasselbande", die "Lustigen Rheinländer" und die "Fidelias" zwischen den Stuhlreihen aufmarschieren ließ.

Mit Annemarie Latz und Renate Schaden als "Stina und Billa" sorgten dort zwei weitere Eigengewächse für Gaudi. Mit dabei waren außerdem "Ne Schwaderlapp", die "Kölsche Adler", die "Beckendorfer Knallköpp" und natürlich das Lannesdorfer Kinderprinzenpaar, Jannik I. und Sophia I. Ein wenig durften hier auch die Männer mitfeiern.

FRIESDORF. Der Elferrat der KG Kleffbotze, zusammengewürfelt aus Senatorinnen und aktiven Mitgliedern, erinnerte fast ein wenig an die deutsche Olympiamannschaft, so bunt kamen die elf Damen in der vollbesetzten Servatiushalle daher.

Mittendrin sorgte Präsidentin Heike Blank für Stimmung - leider zum letzten Mal, denn sie legt ihr Amt nach der Session nieder. Nach elf Jahren, übrigens. "Mädels, geht's Euch gut?", so lautete ihre rein rhetorische Frage zu Beginn, der sie dann sogleich eine kleine Beichte nachschieben musste: Denn gleich die erste Gruppe hatte sich verspätet und befand sich statt in Friesdorf noch in Köln.

"Und wisst Ihr, wo die herkommen?", stachelte die Präsidentin die jecke Schar an: "Aus Düs-sel-dorf". Die Unmutsäußerungen verhießen für den Auftritt der Gruppe, so er denn später nachgeholt wurde, wenig Gutes.

Begeisterung hatten eingangs dann aber die eigenen Gruppen ausgelöst, also Kindertanzcorps, Tanzgarde und Musikcorps der Kleffbotze. Großer Beliebtheit erfreuten sich auch die Funkenmariechen, die fleißig Bier an die Tische transportierten. Ihr Bartwuchs fiel dabei kaum auf.

ALT-GODESBERG. Prinz Ayhan hatte am Donnerstag zwar volles Programm, aber nicht viel zu melden. Seine Tollität und die Herren des Hofstaats wurden kurzerhand zur Putzkolonne gemacht. Mit Schürze, Lappen und Staubwedel folgten sie Godesia Uta, die an diesem Tag das Wort hatte. "Bitte, nur einen Satz", bettelte der Prinz beim Heimspiel in "seiner" Sparkasse Rheinallee. Der gute Zweck, ein Scheck für den Bunten Kreis Bonn, stimmte Uta milde, und Ayhan bewies, wie lang ein einziger Satz sein kann - wenn man ihn nur richtig formuliert.

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