Wählervereinigung "Die Godesberger" wollen mitreden

BAD GODESBERG · Je unabhängiger die Gruppe, desto kerniger können mitunter die Aussagen sein: "Wir werden alles unterstützen, was Bad Godesberg vorwärts bringt", sagt Juppi Schaefer.

Jahrelang habe er sich an Stammtischen und in persönlichen Gesprächen die Klagen über die Entwicklung des Stadtbezirks angehört, besonders oft seien dabei die Worte "Man müsste..." gefallen. Vor drei Jahren wurde dann tatsächlich gehandelt: Mit einigen Mitstreitern gründete Schaefer die Wählergemeinschaft "Die Godesberger". Bei der Kommunalwahl am Sonntag kommender Woche möchte die Gruppe in die Bezirksvertretung einziehen.

Damit ist auch schon eine wesentliche Besonderheit genannt: "Die Godesberger" kandidieren ausschließlich für das Bezirksparlament. "Das gibt uns eine Unabhängigkeit, die anderen Fraktionen oft spürbar fehlt, wenn sie stets Konzessionen an die Parteifreunde in anderen Stadtbezirken machen müssen. Wir wollen unsere Entscheidungen ausschließlich auf Grundlage der konkreten Sachfrage treffen", sagt Stefan Stuch, der bei den "Godesbergern" die Funktion des Pressesprechers ausübt, selbst aber kommunalpolitisch nicht aktiv werden möchte.

Zu den Kernforderungen der Wählervereinigung, an deren regelmäßigen Treffen laut Schaefer bislang rund 100 interessierte Bürger teilgenommen haben, gehören Bürgernähe, Transparenz von Entscheidungen und Gerechtigkeit bei der Verteilung städtischen Geldes auf die Stadtbezirke. "In Bonn wird das Rathaus saniert - in Bad Godesberg wird die kurfürstliche Zeile verkauft. Die Beethovenhalle muss saniert werden - die Stadthalle kann warten", hadert Schaefer. Auch Defizite in der Integration von Einwanderern und Sorgen vieler Bürger vor einer Parallelgesellschaft seien nicht das allein bestimmende, wohl aber eines der wesentlichen Themen, an denen man in Bad Godesberg nicht länger vorbeikomme. "Die Politik muss hier endlich Verantwortung übernehmen", so Juppi Schaefer.

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