Offene Tür im Bonner Gründerzentrum Die "Fahrtenfüchse" ziehen ein

BAD GODESBERG · Bereits zum dritten Mal seit der Gründung von BonnProfits 2011 hat das Gründerzentrum der Bonner Wirtschaftsförderung einen Tag der offenen Tür im Haus an der Godesberger Allee angeboten. Dabei sind auch neue Mieter eingezogen.

Schlüsselübergabe an die Existenzgründer (von links) Julian Hauck und Bastian Porzner durch Markus Heinen und Daniel Kerstgens.

Schlüsselübergabe an die Existenzgründer (von links) Julian Hauck und Bastian Porzner durch Markus Heinen und Daniel Kerstgens.

Foto: Ronald Friese

Hintergrund: die sogenannte Gründerwoche in Deutschland, initiiert vom Bundeswirtschaftsministerium. Ziel sei es, "die Gründerkultur in Deutschland weiter zu fördern", sagte Markus Heinen vom Amt für Wirtschaftsförderung.

Ein Beispiel dafür sind Bastian Porzner und Julian Hauck, die am Donnerstag ihr neues Büro im Haus neben der leerstehenden Ex-Botschaft des Iran eröffneten. Mit ihrer Internetplattform "fahrtenfuchs.de" wollen die beiden Existenzgründer künftig von Bonn aus neue Mobilitätsdienstleistungen für ganz Deutschland anbieten.

Die beiden Wirtschaftsingenieure beziehungsweise -informatiker wollen eine Art Mitfahrzentrale für Reisebusse etablieren. "Wir wollen mit unserem Konzept die Leerfahrten von Busunternehmen reduzieren und deren Auslastung erhöhen - das alles CO2-frei, versteht sich", sagte Porzner fröhlich.

Dafür entwickelten die beiden Akademiker, die für ihre Existenzgründung ihre alten Jobs bei der Post aufgaben, einen Algorithmus und eine neue Software. Ausgestattet mit einem Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums, wollen sie so den bundesdeutschen Busmarkt revolutionieren.

"Immerhin beträgt die Leerquote bei den Busbranchenführern in Deutschland etwa 33 Prozent", so Hauck. Ein Potenzial, das sich für Unternehmen, Kunden und nicht zuletzt die Gründer auszahlen könnte. Zahlreiche Vorgespräche mit Branchenvertretern seien bislang vielversprechend verlaufen, sagten Porzner und Hauck. Auf die Idee ihrer Existenzgründung brachte die beiden übrigens die Liberalisierung des Busverkehrs in Deutschland.

Mit der Initiative BonnProfits wollen die Bonner Wirtschaftsförderung und die Sparkasse KölnBonn als Projektpartner Gründer aus den wissensintensiven Dienstleitungen gezielt informieren, motivieren und beraten. "Es geht uns um Menschen, die mit ihren Geschäftsideen und unternehmerischen Fähigkeiten “Wissensmärkte„ bedienen", sagte Heinen.

26 Büros habe man bei BonnProfits bislang vermieten können, fünf freie Büros gäbe es noch. Die Kosten für Unternehmen im ersten Jahr: 370 Euro für ein 25-Quadratmeter-Büro. "Ein sehr günstiger Preis für das Bundesviertel", wie Heinen meint.

Dazu kommen zahlreiche Extras wie die Mitnutzung von Besprechungsräumen, die gemeinsame Nutzung eines Kopierers oder auch die Nutzung weiterer Räume in der benachbarten Friedrich-Ebert-Stiftung. Ganz neu ist seit einigen Tagen die Homepage von BonnProfits, wo sich ein Teil der Gründer präsentiert. "Schließlich ist das ja eine freiwillige Geschichte", so Heinen. Für die jüngsten Mieter im Haus, die "Fahrtenfüchse", ein Muss. "Da sind wir sofort dabei", kündigte Julian Hauck an.

Kontakt: BonnProfits, das Gründerzentrum, Godesberger Allee 139, Rufnummer 0228/772036 und 775580. Mehr auch auf www.bonnprofits.de.

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