Mischung aus Kampfkunst und Tanz Die Deutsche Meisterschaft im Stockkampf in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Zur 25. Deutschen Meisterschaft im philippinischen Stockkampf traten 25 Teilnehmer aus Deutschland und Holland an. Die Sportler kämpften in vier Disziplinen und vier Gewichtsklassen.

 Die Sportler treten im Zweikampf gegeneinander an und sind dabei mit Helmen und Kampfanzügen geschützt.

Die Sportler treten im Zweikampf gegeneinander an und sind dabei mit Helmen und Kampfanzügen geschützt.

Foto: Ronald Friese

„Stop!“, ruft Schiedsrichter und Trainer Viko Schönmann und unterbricht den Kampf. Für die Kämpfer im philippinischen Stockkampf ist der Kontakt mit Händen oder Füßen verboten. Am Samstag und Sonntag fand in der Sporthalle der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule die 25. Deutsche Meisterschaft im philippinischen Stockkampf statt. 25 Teilnehmer aus ganz Deutschland und auch aus Holland traten in vier Disziplinen und in vier Gewichtsklassen gegeneinander an. Den Wettbewerb veranstaltete der Verein Betriebssportgemeinschaft der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Während des Stockkampfs sind die Gegner mit Helm, Visier und Rüstung gegen die Stockschläge geschützt, dennoch treten die Gegner sehr körpernah gegeneinander an. In jeweils drei Runden zu je einer Minute kämpfen die Sportler um Sieg oder Niederlage.

Nicht nur weil der Sport vor allem durch die Rüstung schweißtreibend ist, sondern auch weil in der Sporthalle Hitze herrschte, fächerte man den Teilnehmern durch das Gitter ihrer Helme in den Pausen immer wieder Luft zu.

Stockkampf kommt aus 16. Jahrhundert

In der Disziplin „Vollkontakt“ traten die Sportler mit einem oder zwei ungepolsterten Stöcken gegeneinander an. Im „Semikontakt“ nutzten die Gegner einen gepolsterten Stock, trugen dafür allerdings keinen Körperschutz. „Die Disziplin Anyo ist eher ein Tanz. Ich nenne es auch Schattenboxen“, erklärte Trainer Schönmann. „Dabei bewerten wir nach den Kategorien Anmut, Atmung, Ästhetik und Technik. Diese Form findet allerdings ohne Gegner statt“, so der Trainer weiter. Schönmann war 2014 selber Weltmeister und tritt auch in diesem Jahr erneut in Portugal an.

Der philippinische Stockkampf entwickelte sich bereits im 16. Jahrhundert und diente zunächst Piraten zur Selbstverteidigung. Als Volkstänze führten die Philippinen diese Kunst weiter. „Was den Stockkampf von anderen Kampfkünsten abhebt, ist der direkte Einstieg mit einer Waffe“, so der Trainer. Als Sport und zur Selbstverteidigung wurde der Stockkampf in Deutschland und in den USA bereits in den 1970er Jahren ausgeübt. Der Teilnehmer Marko Dedus begeisterte sich früher für Karate, mittlerweile betreibt er die philippinische Kampfkunst. „Ich finde Stockkampf interessant, weil man hier etwas in die Hand nimmt und so mit verschiedenen Materialien wie Messer, Macheten oder Stöcken kämpfen kann“, sagte der 48-jährige.

Jeden Dienstag trainiert Viko Schönmann Schüler in der Turnhalle der Godesberger KGS Burgschule. Auch beim Verein Dae Mahng, der in Friesdorf in der Annaberger Straße 113 ansässig ist, können verschiedene Kampfkünste erlernt werden. Weitere Infos unter www.dae-mahng.de

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