Skulptur eingeweiht Der Bronzehund ist auf den Heiderhof zurückgekehrt

HEIDERHOF · Jetzt saust er wieder über den Heiderhof, der Bronze-Windhund des Königswinterer Künstlers Ernemann Sander. Und das, nachdem die Skulptur vor vier Jahren vom Grünstreifen zwischen Akazien- und Weißdornweg weg in "Sicherheitsverwahrung" genommen worden war.

 Freuen sich über den Windhund: Annette Schwolen-Flümann (von l.), Barbara Hopmann,Ernemann Sander und Ulrich Hürter.

Freuen sich über den Windhund: Annette Schwolen-Flümann (von l.), Barbara Hopmann,Ernemann Sander und Ulrich Hürter.

Foto: Horst Müller

Wie berichtet, hatten ab 2008 Unbekannte mehrfach versucht, die 1965 gefertigte Bronze aus der Verankerung zu stemmen. Dabei verbogen die offensichtlich nur am Material interessierten Täter das grazile Tier, konnten aber die künstlerisch wertvolle Bronze nicht vom Sockel holen.

Wiederhergestellt, jagte Sanders Hund bald wieder federleicht Richtung Grüngürtel - um 2010 erneut "Angriffsobjekt von Vandalen oder Metallverwertern" zu werden, urteilte der Bürgerverein Heiderhof damals empört. Sogar die Befestigungsbolzen waren abgesägt. Die Polizei nahm den Vorfall auf. Der Verein arbeitete an der Wiederaufstellung.

Die konnte am gestrigen Nachmittag mit dem Künstler und seiner Familie sowie einer großen Zahl Heiderhofer Bürger gefeiert werden. Er habe damals nicht an Objekten gearbeitet, "ich habe alles in mir gespeichert", erklärte der 89-jährige Sander dem GA am Rande seine Arbeitsweise. Und er habe einst beim bekannten Tiermaler und Professoren Walter Klemm gelernt.

Sander, der in Bonn auch die "Drei Grazien" des Brunnens Am Dreieck, "Die Badende" im Landesmuseum, das Martinsrelief am Martinsplatz, den Wäscherinnenbrunnen in Beuel und das Bronzerelief am Godesberger Aennchen gefertigt hat, freute sich, als Barbara Hopmann sein Kunstwerk endlich enthüllte. Es habe für den Ortsteil immer schon identifikationsstiftend gewirkt, sagte die Vorsitzende des Bürgervereins.

Mit dem Segen der anwesenden Pfarrer Jan Gruzlak und Rainer Fincke sowie Tatjana Danilenkos von der katholischen Gemeinde möge es nun für immer heil bleiben, so der allgemeine Wunsch. "Was haben wir dem Kerlchen nicht schon den Rücken geschrubbt", erinnerte Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann lachend an Säuberungsaktionen, und dankte dem Bürgerverein für sein Engagement.

"Typisch für den Heiderhof wurden hier die Probleme von den Bürgern selbst angepackt und gelöst." Der Sander'sche Hund passe wunderbar in diese Siedlung, meinte die Landtagsabgeordnete Renate Hendricks. "Wir müssen auch in unseren neuen Siedlungen wieder dazu kommen, dass wir Kunst in ihnen wertschätzen."

Eigentümer und Pate

Dass der "Hetzende Hund" wieder an seinen angestammten Standort zurückkehren kann, ist der Zusammenarbeit des Bürgervereins Heiderhof mit dem Eigentümer der Skulptur, der Immobiliengesellschaft Gagfah, zu verdanken. Sie übernimmt die Finanzierung des neuen Sockels, der Bürgerverein die Patenschaft für die Skulptur.

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