Jugendkulturmeile und Workshops Das steckt hinter "IYOUWE" in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Beim Projekt „IYOUWE“ steht jeder einzelne Teilnehmer im Mittelpunkt. Elf Workshops bot das vom Bonner Kulturamt angestoßene Programm.

 Die Teilnehmer des Band-Workshops zeigen, was sie gelernt haben.

Die Teilnehmer des Band-Workshops zeigen, was sie gelernt haben.

Foto: Barbara Frommann

Eine rund einen Kilometer lange „Jugendkulturmeile“, so Kulturmanagerin Magdalena Bahr, zog sich in den letzten zwei Wochen durch Bad Godesberg – vom Rock und Pop Zentrum an der Moltkestraße hoch zum Ako-Forum des Aloisiuskollegs. 120 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren verbrachten in den Kultureinrichtungen dort ihre Herbstferien mit kulturellen und kreativen Projekten. Elf unterschiedliche Jugendkulturworkshops bot das Projekt „IYOUWE“, das vom Kulturamt der Stadt Bonn initiiert und von der Kulturagentur m.kultur unter der Leitung von Magdalena Bahr durchgeführt wurde.

„IYOUWE“ steht sowohl für Individualität als auch für Gemeinschaft: „Jeder einzelne steht im Mittelpunkt, es wird Rücksicht auf andere genommen und am Ende steht ein kreatives Ergebnis, das gemeinsam geschaffen wurde“, so erklärte Bahr das Projekt. Das Spektrum der Workshops reichte vom Schauspiel mit dem Theater Bonn über einen Instagram-Workshop mit dem Influencer Michael Bednorz, einem Stunt-Workshop mit der Sporthochschule Köln, K-Pop-Tanz mit der Tanzschule Koltermann bis hin zu FoodArt mit der Kochschule Mundt.

Abschlussfestival zeigt Ergebnisse

Ganz im Sinne von „IYOUWE“ wurden die Ergebnisse der Workshops am Sonntag bei einem großen Abschlussfestival, dem großen gemeinsamen Projekt der insgesamt 120 Jugendlichen, im Rock und Pop Zentrum vorgestellt. Hier trug jeder seinen Teil bei: Für Livemusik sorgte der Band-Workshop, die Jungs vom Tontechnik-Workshop kümmerten sich um die technische Ausrüstung, in der Pause wurden Acrylarbeiten in einer Ausstellung bewundert, und die Mädels von FoodArt servierten ein Buffet. „Wir haben heute einen Linsen-Couscous-Salat, einen italienischen Nudelsalat und pikante Blätterteigstangen für Sie. Das Dessert ist eine Überraschung“, sagte die 12-jährige Lorena, die das Buffet eröffnete.

Während Eltern und Freunde der Jugendlichen die 260 Blätterteigstangen und 200 Frikadellen am Buffet bewunderten, stand die kleine Lorena bereits mit dem Schauspiel-Workshop auf der Bühne. „Wir haben Stimmübungen gemacht und improvisierte Szenen geprobt“, erzählte Teilnehmerin Jule. Auf dem Programm stand Shakespeares Sommernachtstraum. Das sei so gut gelaufen, dass Theaterpädagogin und Leiterin des Workshops, Angela Merl vom Theater Bonn, die Mädchen für ein zukünftiges Projekt des Bonner Theaters engagiert habe. Jule vom Schauspiel-Workshop fand auch Gefallen am Stunt-Training, das ein Lehramtsstudent der Sporthochschule Köln mit zwölf Bad Godesberger Jugendlichen durchführte. Vor allem das Ausprobieren von Stunts wie in einem Actionfilm gefiel den Jugendlichen.

Ferienangebot seit 2016

Seit 2016 findet das Herbstferienangebot in Bad Godesberg statt, und bisher auch nur dort. „Eigentlich ist es ungewöhnlich, dass wir uns nur auf einen einzelnen Stadtbezirk konzentrieren, aber der Fokus sollte auf Bad Godesberg gerichtet werden. Wir wollen zeigen, was hier kulturell möglich ist“, erklärte Mirjam Siebenlist vom Kulturamt der Stadt, das in Bad Godesberg beheimatet ist. Das kostenlose Angebot, finanziert von Kulturamt, Telekom und Tank und Rast, soll Jugendliche aller sozialen Schichten zusammenbringen. Die 13-jährige Rebecca ist bereits im dritten Jahr dabei und erklärt: „Ich mache bei den Workshops mit, weil es mir Spaß macht und es viele andere Möglichkeiten gibt, sich in den Ferien zu beschäftigen, als nur am Handy zu hängen“.

Laut Hillevi Burmester, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, leben rund 5000 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren in Bad Godesberg aus vielen verschiedenen Kulturen. Sie freut sich über dieses dritte kreative Abschlussfestival von „IYOUWE“: „Das ist was ganz Besonderes, das es nicht überall in Bonn gibt.“ Dass dieses Herbstferienprogramm zukünftig auch in anderen Stadtbezirken angeboten werden könnte, schließt Mirjam Siebenlist nicht aus.

Bei der Planung des Programms spiele das Motto von „IYOUWE“ allerdings eine große Rolle, denn viele Einrichtungen und Kooperationspartner bieten die Angebote im Rahmen des Programms viel günstiger an als normalerweise. Und auch die kostenlose Nutzung der Räumlichkeiten von Rock und Pop Zentrum, OneWorld-Café und Ako-Forum mache das Angebot erst möglich, so Kulturmanagerin Bahr.

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