Gymnasium im Pennenfeld Das Amos ist vermutlich gerettet

BAD GODESBERG · "Wir befinden uns auf einem guten Weg" - damit meint der für die kirchlichen Schulen zuständige rheinische Oberkirchenrat Klaus Eberl das Amos-Comenius-Gymnasium , das lange im Fokus der strukturellen Sparmaßnahmen des Düsseldorfer Landeskirchenamtes stand.

 Das Amos-Comenius-Gymnasium ist das einzige evangelische Gymnasium in Bonn.

Das Amos-Comenius-Gymnasium ist das einzige evangelische Gymnasium in Bonn.

Foto: Friese

"Das Amos-Comenius-Gymnasium ist also gerettet?" Oberkirchenrat Eberl antwortet am Rande der in Bad Neuenahr-Ahrweiler bis Freitag tagenden Landessynode der mit 2,7 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche auf diese Frage: "Wir befinden uns auf einem guten Weg."

Konkret ist damit Folgendes gemeint: Bis 2018 muss das Landeskirchenamt 20 Millionen Euro einsparen, um nach Oberkirchenrat Bernd Baucks, dem "Finanzminister" der Landeskirche, dauerhaft arbeitsfähig zu sein. Acht Millionen Euro hat bereits die Landessynode 2014 eingespart, gegenwärtig müssen noch etwas über elf Millionen Euro eingespart werden. Entsprechende Sparbeschlüsse fallen in dieser Woche oder werden für die Landessynode 2016 auf den Weg gebracht.

Das Schuldezernat der Kirchenleitung muss 4,5 Millionen Euro einsparen - der größte Betrag innerhalb der noch ausstehenden Sparmaßnahmen. In diesem Zusammenhang geriet auch das Amos-Comenius-Gymnasium, das einzige evangelische Gymnasium in Gefahr. Doch inzwischen hat Oberkirchenrat Eberl bereits drei von den geforderten 4,5 Millionen Euro eingespart - unter anderem durch die Schließung zweier Internate, die Übernahme des Gebäudes der Realschule Burscheid, die in der Trägerschaft der evangelischen Kirche zusammen mit der daneben liegenden Hauptschule zu einer Gesamtschule wird, sowie durch eine neue Schulorganisation in Hilden (Zusammenfassung von Realschule und Gymnasium zu einem Schulzentrum) sowie eines namhaften städtischen Zuschusses.

Noch also fehlen über eine Million Euro. Doch Oberkirchenrat Eberl sagt: "Ich bin inzwischen viel gelassener." Auch mit Blick auf das Amos-Comenius-Gymnasium, "doch ich kann und will der Synode nicht vorgreifen". Denn zum einen will sich der Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel mit einem namhaften Zuschuss an der Rettung des "Amos" beteiligen. Zum anderen wird 2016 die Entscheidung fallen, ob alle Schulen der rheinischen Kirche in einem sogenannten Schulwerk (als Stiftung) zusammengefasst werden. Dadurch wird es dann auch leichter, die Elternbeiträge von allen zu erheben und eventuell auch leicht anzuheben (bislang 45 Euro).

Inzwischen hat man sich auch mit Vertretern der Evangelischen Schulstiftung Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO) zusammengesetzt, um von den dortigen Erfahrungen zu profitieren.

Oberkirchenrat Klaus Eberl jedenfalls ist zuversichtlich, was die Zukunft des Bad Godesberger Amos-Comenius-Gymnasiums anbelangt: "Wir sind auf der Zielgeraden." Kurzum: Das einzige evangelische Gymnasium in Bonn ist gerettet. Eberl: "Ich tue alles, damit ich das in absehbarer Zeit bestätigen kann."

Zur Zukunft des Hauses der Begegnung

Über die Zukunft der Evangelischen Akademie auf dem Heiderhof wird wahrscheinlich in der zweiten Hälfte dieser Woche entschieden. Für den Standort Bonn setzen sich einige Synodale ein, die sich auch im Rahmen der anstehenden Plenardebatten über die strukturellen Sparmaßnahmen zu Wort melden wollen. Präses Manfred Rekowski äußerte sich am Montag zurückhaltend und verwies darauf, dass es bei der Akademie ausschließlich um den Standort, nicht aber um Einsparungen bei der inhaltlichen Arbeit gehe. Die Tendenz in der Synode geht freilich dahin, die Akademie nach Düsseldorf zu verlagern. Das freilich stößt nicht nur auf den Widerstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Heiderhof.

Hingegen geht man im Pädagogisch-Theologischen Institut (PTI) davon aus, dass es in Bonn bleibt. Bislang ist es wie die Akademie im Haus der Begegnung am Mandelbaumweg untergebracht. Das Haus in seiner Eigenschaft als Tagungshaus ist der rheinischen Kirche aber zu teuer und sie will es gern verkaufen. Wie unsere Zeitung erfuhr, ist das Godesheim (oder der Träger, die Axenfeld-Stiftung) daran interessiert, das Haus der Begegnung zu erwerben. Ob das Haus der Begegnung dann weiterhin für das PTI zur Verfügung steht, ist fraglich. Für diesen Fall geht man im PTI davon aus, dass ein anderer Standort in Bonn gefunden wird.

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