Erfahrung im Einzelhandel Das alltägliche Frankreich kennenlernen

Bad Godesberg · Neun Schüler des Friedrich-List-Berufskollegs (FLB) hatten die Möglichkeit, für drei Wochen, vom 2. bis zum 21. November, in französischen Einzelhandelsbetrieben ein Praktikum zu machen. Über die Erfahrungen und Erlebnisse berichteten die Auszubildenden im Einzelhandel ihren Mitschülern und Vertretern ihrer Ausbildungsbetriebe in der Aula des Berufskollegs.

 Daniela Jacob (2.v.l.) und Claudia Lang (3.v. l.) mit den Austauschschülern. FOTO: HORST MÜLLER

Daniela Jacob (2.v.l.) und Claudia Lang (3.v. l.) mit den Austauschschülern. FOTO: HORST MÜLLER

Foto: Horst Müller

Schulleiter Hermann Hohn bezeichnete das Projekt, das von Französischlehrerin Daniela Jacob organisiert wurde, als "genial. Ich bin glücklich, dass alles funktioniert hat und die Schüler längeren, alltäglicheren Kontakt mit den Franzosen haben konnten". Der Austausch findet in Kooperation mit dem Lycée Paul Verlaine in Rethel im Département Ardennes statt.

Die französischen Austauschschüler waren bereits im Mai und Juni in Bonn. Die neun Schüler Abir, Abdel, Zaneta, Yassine, Waseem, Angelina, Dominik sowie Oliver Peplinski und Oliver Voosen wohnten die drei Wochen in dem Internat, das zu dem Lycée gehört. "Wir sind nach den drei Wochen zu einem echt guten Team zusammengewachsen. Wir sind eine Gemeinschaft geworden", sagte Oliver Voosen.

Die Schüler arbeiteten, nachdem sie einen einwöchigen Tandemkurs mit ihren französischen Austauschschülern gemacht hatten, um die Sprache noch besser zu lernen, in verschiedenen Einzelhandelsbetrieben.

"Die Franzosen, sowohl die Mitarbeiter und Vorgesetzten als auch die Kunden, waren alle sehr nett und hilfsbereit. Wir konnten uns ja nicht so gut verständigen, aber mit Charme und mit Händen und Füßen ging die Kommunikation wie von ganz alleine", sagte Dominik.

Daniela Jacob ist sehr stolz auf ihre Schüler: "Sie haben drei Wochen lang die fremde Sprache, die fremde Kultur und die fremden Betriebe ohne Schwierigkeiten und Probleme gemeistert." Alle Betriebe seien sehr zufrieden mit der Arbeit der deutschen Praktikanten gewesen, und die Schüler hätten alle eine tolle Entwicklung gemacht, sagte Lehrer Johannes Kappen.

Bezüglich der Anschläge in Paris während ihres Aufenthalts sagte Yassine: "Am Montag danach ging es im Betrieb relativ normal weiter. Wir haben keine große Veränderung gemerkt." Waseem, der vor vier Jahren als Flüchtling aus Afghanistan kam, empfiehlt den Austausch weiter: "Man macht neue Erfahrungen, lernt eine neue Sprache und Kultur, sieht die Arbeit in einem fremden Betrieb und lernt neue Freunde kennen." Alle Schüler des FLB haben noch Kontakt mit ihren französischen Kollegen und Betrieben.

Das Projekt soll bestehen bleiben, und allem Anschein nach gibt es auch genügend interessierte Azubis des Einzelhandels, die diese neue Erfahrung gerne machen wollen. Abir: "Ich wäre gerne länger geblieben. Der Abschied war sehr emotional."

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