Arne Beeger startet Video-Serie Bonner Clown will Menschen während Corona-Krise zum Lachen bringen

Bonn · Die Corona-Pandemie hat dem Bonner Clown Arne Beeger seine Bühne entzogen. Nun hat er einen Weg gefunden, die Menschen dennoch mit seinem Humor zu erreichen.

 Der Bonner Clown Arne Beeger alias Clown Flic will auch während der Pandemie für Zerstreuung sorgen.

Der Bonner Clown Arne Beeger alias Clown Flic will auch während der Pandemie für Zerstreuung sorgen.

Foto: Verena Strallegger

Ein echter Clown braucht eine Bühne und er braucht Publikum. Aber seit Deutschland mit drastischen Schritten gegen die Ausbreitung des Coronavirus ankämpft, ist der Vorhang für Arne Beeger zu. Der 46-jährige, der vor drei Jahren gemeinsam mit seinem Mann nach Lannesdorf zog, sitzt nun zu Hause, statt wie gewohnt seine Zuschauer zu erheitern. Wie zahlreiche Freiberufler trifft auch ihn die Krise völlig unerwartet und verdammt ihn dazu, auf bessere Zeiten zu warten. „Ich habe mir zwar ein gewisses Polster angespart“, sagt er. „Aber das hält nicht ewig.“

Aus der Not will Beeger nun eine Tugend machen - mit seiner roten Clownsnase. Sie soll ein Symbol gegen die Angst und Ungewissheit sein, die Menschen nun weltweit befällt. Auch wenn er zurzeit kein Geld verdient: „Ich möchte meine Arbeit trotzdem weitermachen und Menschen auf andere Gedanken bringen“, sagt er.

Dabei helfen soll ihm der Griff zur Kamera, mit der er nun kurze Sketche aufnimmt. Die Videos veröffentlicht der Spaßmacher künftig in unregelmäßigen Abständen auf der Internetseite des General-Anzeigers. Die Idee dazu kam dem Bad Godesberger im Internet. In einer Facebook-Gruppe hatten Clowns rund um die Welt damit begonnen, kurze amüsante Videos zu teilen. Weil viele Menschen sich nun Sorgen machen, teils alleine in den eigenen vier Wänden ausharren müssen, tun Clowns dort das, was sie am besten können: Dem Ernst der Lage ein wenig die Spitze nehmen.

 In seinem Arbeitszimmer nimmt Arne Beeger nun kleine Sketche auf. Auftritte auf größeren Bühnen sind aufgrund der Corona-Pandemie zurzeit nicht möglich.

In seinem Arbeitszimmer nimmt Arne Beeger nun kleine Sketche auf. Auftritte auf größeren Bühnen sind aufgrund der Corona-Pandemie zurzeit nicht möglich.

Foto: Privat

Dass Lachen gesund ist, davon ist Beeger überzeugt. Vor seiner närrischen Laufbahn noch als Kaufmann tätig, ließ er sich nach dreieinhalb Jahren Ausbildung zum Clown schließlich zu einem so genannten Klinikclown fortbilden. Neben Auftritten an Varietétheatern besucht er deshalb regelmäßig ein Seniorenheim in Bad Godesberg. Mit der Ukulele im Anschlag singt er dann die alten Lieder seines älteren Publikums - mit positiver Wirkung auf das Gemüt der Senioren. 2017 flog er nach einem verheerenden Erdbeben in die nepalesische Stadt Kathmandu, um für die Organisation „Clowns ohne Grenzen“ Kinderaugen wieder zum Leuchten zu bringen. „Wenn das gelingt, ist das für mich das Größte“, sagt er.

Seine neue Bühne ist allerdings lediglich rund 20 Quadratmeter groß. Aus seinem Arbeitszimmer heraus will der Clown in den kommenden Wochen seine Zuschauer am Bildschirm erreichen. Das allerdings ist leichter gesagt als getan, denn die Kamera ist ein undankbarer Zuschauer. „Als Clown bin ich eigentlich Improvisationskünstler“, sagt Beeger. Dabei lebe er von der Interaktion mit dem Publikum. Die Arbeit vor der Linse sei deshalb eine neue Herausforderung. Dieser will er sich mit Gestik und Mimik als seine Werkzeuge stellen. Der Clown namens Tic, den er darstelle, flirte gerne und sei ein wenig unbeholfen und tollpatschig. Und auch wenn so ein Clown eigentlich von den Lachern seiner Zuschauer lebt, darf sich Tic künftig vielleicht immerhin über digitalen Applaus freuen.

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