Pilzinfektion - Fällung unausweichlich Clintons Mammutbaum ist tot

PLITTERSDORF · Von dauerhaftem Wert sollte er sein - der Mammutbaum, den der amerikanische Präsident Bill Clinton 1999 in der Amerikanischen Siedlung pflanzte. Wie die Stadt Bonn jetzt bestätigte, ist der Baum wegen einer Pilzinfektion abgestorben.

 Clintons Mammutbaum ist von einem Pilz geschädigt.

Clintons Mammutbaum ist von einem Pilz geschädigt.

Foto: Ronald Friese

Für Marlies Hibschenberger, die von ihrer Wohnung auf den Baum schauen kann, der nur unweit der Stimson Memorial Chapel steht, ist das keine Überraschung: "Der Baum hatte schon vor zwei Jahren Pilzbefall, aber es wurde nichts gemacht", sagt sie. "Die Stadt hat sich einfach keine Mühe gegeben und sich nie richtig um diesen besonderen Baum gekümmert", ist sie überzeugt. "Wenn das die Amerikanische Botschaft in Berlin erfährt... Immerhin sollte der Baum ein Symbol deutsch-amerikanischer Freundschaft sein."

"Im Oktober 2014 war bei einer Kontrolle noch alles okay", widerspricht Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt Bonn dem Vorwurf der "unterlassenen Hilfeleistung". "Sein Zustand war gut. So ein Pilz kann sich leider schnell ausbreiten, so dass es wahrscheinlich ist, dass der Pilzbefall nach der Routinekontrolle aufgetreten ist. Fakt ist: Das Amt für Stadtgrün hat vier Mitarbeiter, die als Baumkontrolleure für 90 000 Straßenbäume zuständig sind und diese in einem Turnus von 15 Monaten kontrollieren. Fakt ist auch, dass sich Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün zum Beispiel bei Hitze um die Beete und Bäume kümmern und mit einem Wasserwagen unterwegs sind", so Zießnitz. Der Baum sei jedoch standsicher und kein Risiko. "Deshalb wird er im Winter umgelegt."

Der Mammutbaum, der als "Giant Sequoia" bezeichnet wird, kann bei guter Gesundheit Tausend Jahre alt werden und eine Höhe von 100 Metern erreichen. Ursprünglich stammt er aus Kalifornien.

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