Interview mit Schulleiter Circusschule Don Mehloni zieht in die Rheinallee

Bad Godesberg · Im Mai hat die Circusschule Don Mehloni die Räume im Hansa-Haus gekündigt. Grund war der Lärmpegel des dortigen Rock und Pop Zentrum. Nun hat die Schule eine neue Bleibe gefunden. Im Interview stellt Leiter Jörg Nitsch die neuen Pläne vor.

 Godesberg Circusschule Don Mehloni Jörg Nitsch

Godesberg Circusschule Don Mehloni Jörg Nitsch

Foto: Ronald Friese

Wie läuft es gerade mit Don Mehloni?

Jörg Nitsch: Es laufen gerade Ferienprogramme. Die schließen wir diese Woche ab und machen dann zwei Wochen Urlaub.

Wo werden Sie nun hinziehen?

Nitsch: Anvisiert ist die Paul-Klee-Schule. Deren Leitung und die offene Ganztagsschule (OGS) sind sehr interessiert. Wir würden da unser Standbein haben, müssen aber noch einen Nutzungsvertrag mit dem Städtischen Gebäudemanagement (SGB) abschließen. Da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis noch nicht, seit sechs Wochen sind wir daran. Der Raum in der Schule ist so groß wie ein doppeltes Klassenzimmer, reicht für maximal 20 Zirkuskinder. Er soll aber als Aula bezahlt werden.

Wann beginnt der Umzug?

Nitsch: Ende August. In der Schule wollen wir am 4. September anfangen. Einmal für die OGS und die Paul-Klee-Schule speziell. Es wird aber auch Kurse für Jedermann geben. Zusätzlich bieten wir dienstags Kurse im Jugendcolloquium Muffendorf (Juco) an. Mittwochs gehen wir ins Axenfeldhaus, schräg gegenüber der Paul-Klee-Schule. Wir arbeiten jetzt aber auch verstärkt mit anderen offenen Ganztagsschulen zusammen. Geplant sind Endenich und die Schulen, in denen die Diakonie die OGS leitet, zum Beispiel an der Stiftsschule.

Wie groß ist die Circusschule?

Nitsch: Wir haben fünf freie Mitarbeiter. Die wechseln, je nachdem, wie es ihre Zeit zulässt.

Wieso wollten Sie aus dem Hansa-Haus ausziehen?

Nitsch: Das war ganz einfach. Das Rock und Pop Zentrum Bonn (RPZ) hatte über uns eröffnet. Die haben Monat für Monat immer mehr Konzerte und machen tagsüber Soundcheck. Da fallen einem die Ohren ab. Der Zirkusbetrieb wird auf Dauer nicht mehr möglich sein, ich musste handeln. Das RPZ wird irgendwann meine Halle übernehmen wollen. Der politische Wunsch aus Godesberg ging also definitiv in Richtung Rock und Pop Zentrum. Da hat man nicht an die Zirkusschule gedacht. Es geht einfach nicht, wenn jemand auf dem Seil balanciert und plötzlich ein Schlagzeug oder eine Heavy-Metal-Gitarre einsetzt.

Hat sich an der Situation seit Mai etwas geändert?

Nitsch: Noch sind wir nicht so heftig betroffen. In den Sommerferien wird nicht so viel Musik gemacht. Es ist nach wie vor schön, hier zu arbeiten – wenn von oben kein Krach kommt.

Was sagen die Eltern?

Nitsch: Die Eltern waren alles sehr enttäuscht, weil sie die Halle so toll finden. Sie sind aber froh, dass es weitergeht.

Welche Disziplinen machen den Kindern am meisten Spaß?

Nitsch: Bei den Mädchen ist es ganz klar: Seiltanzen, Laufkugel und Trapez. Bei den Jungs sind es verstärkt Diabolo und Devil Sticks.

Treten Sie auch selbst auf und in welcher Rolle?

Nitsch: Als Clown Jörg, regelmäßig.

Haben Sie dabei noch Lampenfieber?

Nitsch: Selten. Es ist eher so, dass ich mich richtig freue, dass ich etwas entwickelt habe.

Wann tritt die Circusschule Don Mehloni das nächste Mal wieder öffentlich auf?

Nitsch: Wir haben jetzt ganz viele Engagements. Man sieht uns beim Stadtfest in Bad Godesberg (15. bis 17. September). Bei der Muffenale sind wir schon am 3. September mit dem Mitmachzirkus im Juco dabei.

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