Streifzug Chronisch unterbesetzt

Bad Godesberg · Es war kein schöner Mitternachtsspaziergang, den ein GA-Leser mit seiner Frau am Samstag unternommen hat. Die beiden waren an der Rheinallee aus der Bahn gestiegen. Die Unterführung durchquerten sie noch ohne Zwischenfälle, in der Alten Bahnhofstraße aber passierte es.

Zwischen zehn und 15 Jugendliche seien ihnen in Dreier-Reihen entgegengekommen. Und hätten das Ehepaar beleidigt und angepöbelt Die Hilfe schien nicht weit entfernt: Ein Streifenwagen stand keine 50 Meter entfernt. "Die Polizisten erklärten einem Regensburger, der sich verfahren hatte, den Weg", schildert der Leser.

Doch der Hilferuf blieb ungehört. "Keine Zeit", war die Antwort. Bei chronischer Unterbesetzung - in Godesberg sorgen nachts zwei Streifenwagen besetzt mit je zwei Kollegen für Sicherheit - sei es nicht möglich, pöbelnden Jugendlichen Einhalt zu gebieten. "Außerdem hat er gesagt, dass er keine Lust habe, sich abends verprügeln zu lassen."

Dem Beamten sei die Situation sehr unangenehm gewesen, "er war sehr nett", betont der Leser, der Verständnis für das Verhalten des Polizisten hat. "Es ist doch schlimm, dass sie unterbesetzt sind und Angst vor den Jugendlichen haben."

"Wir werden den Vorfall überprüfen", sagte Polizei-Sprecherin Daniela Lindemann. Dieser sei allerdings schwer vorstellbar. Sie bittet den Leser, Beschwerde einzulegen, "damit wir dem auch offiziell nachgehen können".

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