Bad Godesberger Bahnhof Caritas könnte Godesberger Radstation betreiben

Bad Godesberg · Eine alte Idee wird neu belebt: Eine Radstation am Bad Godesberger Bahnhof könnte Ordnung in den Radpendler-Strom bringen. Als möglicher Betreiber kommt die Caritas infrage.

Es ist jeden Tag dasselbe Bild: Vor dem Bad Godesberger Bahnhof stehen unzählige Fahrräder von Pendlern. Einige davon sind herrenlos, was die Stadt allerdings kontrolliert. Nun kommt die Idee von vor zwei Jahren wieder auf, vor Ort eine Radstation einzurichten, damit das Eingangstor des Stadtbezirks aufgeräumter aussieht.

In die Sache kommt wieder Bewegung, weil – wie berichtet – vor kurzem der Pachtvertrag mit der Klangstation ausgelaufen ist. Nach Informationen von Philipp Lerch (CDU) sei die Bahn mit Gesprächen recht weit, in dem Gebäude eine Radstation einzurichten. „Das wäre für die Sicherheit, Pendler und Radfahrer gut“, sagt der Bezirksverordnete. Die Stadt müsse das Projekt aber auch unterstützen und Verantwortung mit tragen. Vielleicht sei ein künftiger Betreiber sogar bereit, den Fahrgästen dann eine Toilette einzurichten. Das hängt laut Lerch allerdings vom künftigen Pächter ab. Die Bahn habe schon mitgeteilt, dass sich ein WC für reine Betreiber wie Sanifair nicht rechne. Das Unternehmen selbst wolle kein Geld für Toiletten ausgeben.

Mit dem Thema „Bike & Ride-Stationen und abschließbare Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen der Bundesstadt Bonn“ beschäftigen sich derzeit auch der Planungs- und Hauptausschuss. Eine Radstation auf der Rückseite des Bahnhofs Bad Godesberg sei zur Förderung beim Nahverkehr Rheinland angemeldet worden, teilt die Stadt in einer Stellungnahme dazu mit. „Die Förderquote liegt bisher allerdings bei nur rund 30 Prozent.“ Die Deutsche Bahn AG habe zwischenzeitlich dann bei der Verwaltung die Klangstation ins Spiel gebracht. „Hierzu wird derzeit eine Machbarkeitsstudie erstellt“, so die Stadt. Dabei gehe es um Umbaukosten und Betreiberkonzept. Über das Ergebnis soll die Bezirksvertretung Bad Godesberg informiert werden.

Auch die Bonner Caritas verweist auf politische Entscheidungen, allerdings hält sie es für grundsätzlich vorstellbar, in der Klangstation eine Radstation zu betreiben. Das teilt Mechthild Greten, die Sprecherin des Wohlfahrtsverbands, mit. Bettina Kunze, die Leiterin der Station am Bonner Hauptbahnhof, sei bereits bei zwei Terminen in Bad Godesberg gewesen, an denen auch Vertreter der Bahn und Architekten teilgenommen hätten. Die Caritas plant, „eine Abstellstation und eine kleine Werkstatt einzurichten“. Von öffentlichen Toiletten sei im Konzept bisher nicht die Rede gewesen. Nur die Bahn hält sich beim Thema noch sehr zurück und will sich auf GA-Anfrage „zu derzeit laufenden Verhandlungen nicht äußern“, meinte eine Sprecherin.

Philipp Lerch will auch deshalb Ordnung vor dem Godesberger Bahnhof schaffen, weil der Ria-Maternus-Platz saniert werden soll. Daraus wird in diesem Jahr allerdings nichts mehr, weil die Stadt aufgrund explodierender Handwerkskosten das Projekt 2019 neu ausschreiben will.

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